Dormagen Die Kürbis-Experten vom Josefshof

Dormagen · Im Rahmen der Kürbis-Ausstellung verkauft die Familie Vaaßen auf dem Josefshof Kürbisse in alle Variationen - zum Essen, zur Dekoration und für Halloween-Schnitzereien. Dorothea Vaaßen kocht selbst gern Kürbislasagne.

 Dorothea Vaaßen baut mit ihrem Mann Josef seit fast 20 Jahren Kürbisse auf dem Josefshof an.

Dorothea Vaaßen baut mit ihrem Mann Josef seit fast 20 Jahren Kürbisse auf dem Josefshof an.

Foto: Linda Hammer

Sie sind oft orange, aber es gibt sie auch in Gelb, Grün oder Grau. Wenn die Gäste durch das Tor in die Ausstellung des Josefshofes in der Nähe von Nievenheim treten, erblicken sie Kürbisse in verschiedensten Farben und Formen. Seit fast 20 Jahren baut die Familie Vaaßen dort Kürbisse an. "Wir haben mit fünf Sorten angefangen, mittlerweile sind es etwa 120 Sorten", erzählt Dorothea Vaaßen (59). Ihr Mann Josef Vaaßen (61) hat den Hof 1986 vom Vater übernommen. Ursprünglich war der Hof ein Ackerbaubetrieb, auf dem bis 2003 zusätzlich Vieh gehalten wurde.

Die Fläche, auf der Kürbisse angebaut werden, misst etwa 1,5 Hektar. Dorothea Vaaßen schätzt die Anzahl der Kürbisse auf einige tausend. "Die Saat erfolgt immer Mitte Mai nach den Eisheiligen, weil Kürbisse frostempfindlich sind", erklärt die 59-Jährige. Alle Kürbisse werden ausgereift geerntet, damit sie haltbar bleiben. Die Ernte erfolgt ab Mitte August, denn Anfang September beginnt die Kürbiszeit. Jedes Jahr gibt es neue Sorten, wobei sich die Familie Vaaßen auch nach Kundenwünschen richtet. So sei der japanische "Hokkaido", ein je nach Sorte roter oder grüner Speisekürbis, bei Japanern beliebt. "Sehr viele japanische Kunden aus Düsseldorf bevorzugen den grünen "Hokkaido", essen ihn aber selten als Suppe, sondern als Beilage oder Dessert", wobei die Stücke wie Gemüse gegessen werden", erklärt die Kürbis-Expertin vom Josefshof.

Speisekürbisse machen den größten Teil der Kürbisernte des Josefshofes aus, dazu gibt es mehr als 30 verschiedene Zierkürbis-Sorten für Vorgärten und Tischdekoration und "Halloween-Kürbisse", die zumeist ausgehöhlt und mit geschnitzten Grimassen verziert werden, damit sie im Dunkeln mit einer Kerze im Inneren schaurig aussehen. Das Aushöhlen von Kürbissen war nicht immer an Halloween geknüpft, weiß Dorothea Vaaßen: "Früher wurden Kürbisse zu Sankt Martin als Laternen verwendet."

Neben den drei großen Kürbisgruppen enthält das Sortiment auch zehn verschiedene Sorten Flaschenkürbisse, "Kalebassen. Der Name kommt daher, dass sie früher als Trinkkürbisse auf dem Feld genutzt wurden. Da sie von innen hohl sind, können sie nach dem Entfernen der Kerne als Trinkgefäße benutzt werden.

In ihrer Kindheit hat Dorothea Vaaßen keine Kürbisse gegessen. "Meine Oma hatte im Herbst immer Zierkürbisse auf dem Tische stehen", erinnert sich die 59-Jährige. Sie probiert gern neue Rezepte aus, serviert aber auch altbewährte Gerichte mit Kürbissen, wie zum Beispiel Kürbislasagne. Dieses Gericht komme besonders gut in der Familie an, zu der neben Dorothea und Josef Vaaßen auch zwei erwachsene Söhne gehören, die beruflich nicht in der Landwirtschaft tätig sind, aber an Wochenenden oft auf dem elterlichen Hof helfen. Zudem empfiehlt die 59-Jährige den Kürbisrösti, der ähnlich dem Kartoffelrösti zubereitet wird - aber mit Kürbisfruchtfleisch.

(NGZ)
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