Dormagen Die Stadt rechnet vorerst nicht mit weiteren Flüchtlingen

Dormagen · Im vergangenen Jahr haben 160 hier untergebrachte Flüchtlinge Dormagen freiwillig verlassen. Das berichtete der Erste Beigeordnete Robert Krumbein jetzt in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses.

Die aktuelle Zahl der in Dormagen lebenden Flüchtlinge bezifferte er mit 994. Darunter seien 130 Kinder im Alter bis zu sieben Jahren, die einen formalen Rechtsanspruch auf Betreuung hätten. Derzeit seien 32 Jungen und Mädchen in Kindertageseinrichtungen untergebracht, acht in sonstigen Betreuungen. "Die Betreuung wird sukzessive ausgebaut", kündigte der Verwaltungsfachmann an.

Die größte Flüchtlingsgruppe in der Chemiestadt bilden die Syrer mit 220 Personen, gefolgt von Afghanen (140) und Irakern (119). "In den nächsten Wochen und Monaten müssen wir wohl nicht mit weiteren Zuweisungen rechen", prognostizierte Krumbein. Aktuell seien zudem 67 Flüchtlinge "zur Ausreise verpflichtet". Neun weitere seien "untergetaucht", wie der Erste Beigeordnete es formulierte. Heißt im Klartext: Sie sind nicht mehr auffindbar.

Das Bundesamt für Migration (BAMF) ist unterdessen dabei, den gigantischen Berg der Aufenthaltsanträge zu prüfen. In diesem Jahr hat die Behörde nach Krumbeins Angaben (Stand vergangene Woche) knapp 170 Anträge abgearbeitet, die Migranten in Dormagen betreffen. In 101 Fällen habe es einen positiven Bescheid gegeben, in 62 weiteren sei der Antrag auf Bleiberecht abgelehnt worden. Von den 994 Flüchtlingen, die momentan in Dormagen leben, sind 284 in normalen Wohnungen untergebracht, sagte Krumbein. 20 seien gerade in der neuen Unterkunft an der Marie-Schlei-Straße in Nievenheim einquartiert worden. Mit der geplanten Belegung der Unterkunft in Delhoven rechnet man bei der Stadtverwaltung für April.

(ssc)
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