Dormagen Dominoeffekt: Vorsicht im Wald nach Sturm

Dormagen · Sieben Bäume sind durch den Sturm in den vergangenen Tagen umgestürzt. Nach starkem Wind sollten Spaziergänger im Wald vorsichtig sein, denn Bäume könnten plötzlich umfallen.

Der Sturm hat am Silvesterwochenende im Mühlenbusch und im Straberger Wald sieben Bäume zum Umstürzen gebracht. Nach Angaben von Revierförster Theo Peters sind diese schon am Montag beseitigt worden. Trotzdem sollten Spaziergänger nach jedem Sturm im Wald vorsichtig sein. Vom Wind angeschobene Bäume, die nur noch Halt auf anderen Bäumen finden, könnten nämlich unerwartet umfallen.

Genau das ist Marc Pellekoorne, Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) Dormagen, passiert. Bei einem Waldspaziergang fiel plötzlich hundert Meter neben ihm ein Baum einfach um. "Das war durchaus beeindruckend, ist aber auch gefährlich", sagt Pellekoorne. "Bei angeschobenen Bäumen reicht schon ein kleiner Windstoß aus, und sie stürzen zu Boden", erklärt der ausgebildete Baumkontrolleur. "Das kann dann auch zu einem Dominoeffekt führen, auf einmal fallen mehrere Bäume um." Nach einem starken Sturm, wie zum Beispiel dem Pfingststurm Ela, sollten Spaziergänger den Wald deshalb meiden.

Gesunde Bäume können bei einem Sturm umstürzen, kranke fallen sehr wahrscheinlich um. Deshalb werden in Wäldern einmal jährlich alle Bäume kontrolliert. Im Tierpark Tannenbusch sogar zweimal im Jahr. Schließlich halten sich dort viele Besucher des Tierparks und Tiere auf. "Offiziell müssen wir zweimal kontrollieren und dokumentieren", berichtet David Thies, der Forstwirt im Tierpark. "In der Regel passiert das aber täglich bei der Arbeit."

Im Tierpark ist es in den vergangenen Tagen nicht zu Sturmschäden gekommen. Wahrscheinlich auch, weil Ende November die pilzbefallenen Kastanien am Rotwildgehege und am Entengehege gefällt wurden. "Die Wurzeln sterben durch den Pilzbefall ab und dann hat der Baum keinen Halt mehr", sagt Thies. Bei einem Sturm könnte der Baum nicht standhalten. "Wenn im Tierpark etwas passieren würde, wäre das eine Katastrophe", sagt Marc Pellekoorne von der SWD, die für die Tiere im Tannenbusch zuständig ist.

"Prinzipiell ist es auf Waldwegen relativ sicher", so Pellekoorne. Jeder Waldbesucher betrete diesen aber auf eigene Gefahr. "Wenn jemandem ein Ast auf den Kopf fällt, dann hat er keinerlei Ansprüche", sagt Pellekoorne. Spaziergänger sollten deshalb bei starkem Wind nicht in einen Wald gehen. Revierförster Theo Peters gibt nach dem letzten Sturm aber Entwarnung: "Der war nicht so schlimm. Er ist weitestgehend an uns vorbeigezogen. Und im Moment gibt es keine Stellen in den Wäldern, die gefährlich sind."

Neben einem Sturm können aber auch die Winterwitterungen Waldspaziergängern gefährlich werden. Dabei sei Schnee nicht unbedingt das Problem - dieser würde vom Wind von den Ästen geweht -, viel schlimmer sei Eis. "Die Eisschicht kann immer dicker und dicker werden. So wird auch das Gewicht der Äste schwerer und sie brechen ab", erklärt Peters, der auch Führungen durch den Wald anbietet. Die nächste findet im Mai statt.

(eler)
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