Dormagen Dormagen ist Modellstadt für Integration

Dormagen · Für das Landesförderprogramm "Einwanderung gestalten" ist Dormagen eine von zwölf Vorbildkommunen in NRW. Die Zusammenarbeit mehrerer Bereiche und Behörden soll den Flüchtlingen gezielter bei der Integration helfen.

 Ein Beispiel für die Integrations-Arbeit in den zehn Begegnungsstätten "Café Grenzenlos" im Stadtgebiet: Ehrenamtler und Flüchtlinge frühstücken im Johanneshaus in Delrath.

Ein Beispiel für die Integrations-Arbeit in den zehn Begegnungsstätten "Café Grenzenlos" im Stadtgebiet: Ehrenamtler und Flüchtlinge frühstücken im Johanneshaus in Delrath.

Foto: L. Berns

In Dormagen arbeiten Ehrenamtler, Stadtverwaltung und Wohlfahrtsverbände daran, die Integration der Flüchtlinge - zurzeit sind es 838 - zu ermöglichen. Dabei war es hilfreich, dass die Stadt Dormagen schon im vorigen Jahr das Ausländeramt und alle anderen für Flüchtlinge zuständigen Dienststellen organisatorisch in einem Fachbereich für Integration zusammengefasst hatte. "Das erspart Umwege, da alle wesentlichen Stellen für Flüchtlinge zusammengefasst sind, und erzeugt dadurch auch Synergie-Effekte", erklärt Volker Lewerenz, Leiter des städtischen Integrations-Fachbereichs. Andere Kommunen, wie Neuss, haben den neuen Weg inzwischen übernommen.

Seit Juni ist Dormagen eine von zwölf Modellkommunen in NRW, die vom Land für sein Förderprogramm "Einwanderung gestalten" ausgewählt wurden. Jetzt informierte sich die Staatssekretärin für Integration, Serap Güler, bei einem Besuch im Rathaus über die konkrete Umsetzung. Sie nahm auch an einem Treffen der Lenkungsgruppe teil, in der alle beteiligten Behörden und Organisationen von der Stadt über den Kreis bis hin zur Agentur für Arbeit, dem Jobcenter und den Wohlfahrtsverbänden vertreten sind. Neben Bürgermeister Erik Lierenfeld und dem Ersten Beigeordneten Robert Krumbein nahm auch Kreisdirektor Dirk Brügge die Staatssekretärin in Empfang.

Mit dem auf zwei Jahre angelegten Förderprogramm unterstützt das Land neue Lösungsansätze, um die Integration von zugewanderten Menschen zu beschleunigen. So finanziert es zu 90 Prozent die Kosten für eineinhalb zusätzliche Stellen im Rathaus. "Ein zentrales Thema ist für uns der Aufbau eines ganzheitlichen Fallmanagements, das alle wichtigen Bereiche vom Aufenthaltsstatus über Leistungsgewährungen bis hin zu Kindergärten, Schulen und Bildungsangeboten umfasst", erläutert Lierenfeld. "Wir gehen von Praxisfällen aus, um zu einer besseren, generellen Lösung zu kommen", ergänzt Lewerenz.

 Staatssekretärin Serap Güler (5. v. r.) suchte das Gespräch mit den Beteiligten des Integrations-Modellprojekts in Dormagen.

Staatssekretärin Serap Güler (5. v. r.) suchte das Gespräch mit den Beteiligten des Integrations-Modellprojekts in Dormagen.

Foto: Stadt

Mehr als 20 Behörden und Partnerorganisationen sind an der Integration von Zuwanderern beteiligt. Mit dem Modellprojekt soll ihre Zusammenarbeit in Zukunft noch stärker koordiniert und vernetzt werden - unter anderem durch verbindliche Regelungen und einen verbesserten Datenaustausch. "Erste Erfolge konnten wir zum Beispiel in der Kooperation mit dem Jobcenter und der Agentur für Arbeit erreichen", so Krumbein. Stolz konnte die Verwaltungsspitze die Staatssekretärin auch auf das hohe bürgerschaftliche Engagement in der Flüchtlingshilfe, etwa mit den zehn ehrenamtlich betriebenen "Grenzenlos"-Cafés, verweisen. Im Modellprojekt soll es auch um die Weiterentwicklung dieser ehrenamtlichen Arbeit gehen.

"Nur wenige Monate nach dem Start des Förderprogramms ist die Stadt Dormagen in der Umsetzung ihrer Ziele schon sehr weit", sagte Güler. Für den Erfolg des Förderprogramms sei es wichtig, dass Kommunales Einwanderungsmanagement als Aufgabe aller Ressorts in einer Kommune wahrgenommen werde. "Man merkt in Dormagen sofort: Hier ziehen alle an einem Strang, vom Bürgermeister bis hin zur Fachkraft und den vielen ehrenamtlichen Helfern", erklärte sie.

(NGZ)
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