Dormagen Public Viewing bei EM rechnet sich für Stadt nicht

Dormagen · Die Stadt Dormagen wird zur im Juni beginnenden Fußball-Europameisterschaft kein gemeinsames Spiele-Gucken in der Öffentlichkeit anbieten. Das teilte Guido Schenk von der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD) gestern auf Anfrage unserer Redaktion mit. "Die Organisation von Public-Viewing-Veranstaltungen sind für die Stadt wirtschaftlich nicht darstellbar. Dazu sind der technische Aufwand und die Sicherheitsauflagen zu hoch", erklärte Schenk. Bei einer einzigen Veranstaltung kämen schnell Kosten in Höhe von mehreren tausend Euro zusammen, bei mehreren lande man im fünfstelligen Bereich. "Und Eintrittsgeld können wir im öffentlichen Raum, wie zum Beispiel vor dem Historischen Rathaus, nicht nehmen", sagte Schenk.

Ob sich die Dormagener CDU-Fraktion damit zufrieden gibt, wird sich spätestens in der nächsten Sitzung des Sportausschusses am 24. Mai zeigen. Vor der Zusammenkunft haben die Christdemokraten um den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Jo Deußen und den sportpolitischen Sprecher Andreas Buchartz eine offizielle Anfrage zum Thema Public Viewing an Bürgermeister Erik Lierenfeld gestellt. Sie wollen wissen, ob öffentliches "Rudelgucken" seitens der Stadt geplant ist und/oder ob alternative Planungen Dritter dazu bekannt sind.

"Wir sind ja unter anderen immer wieder mit den Sportvereinen im Gespräch und haben dabei den Wunsch nach einem zentralen öffentlichen Angebot wahrgenommen", begründet Deußen den Vorstoß. Er sieht mehrere Vorteile für die Stadt, käme ein Public Viewing zustande: Das Gemeinschaftsgefühl werde gestärkt; zudem könnten Stadtmarketing und Werbegemeinschaften eingebunden werden, um mit dem Fußballgucken auch die örtliche Wirtschaft zu stärken.

Kritiker, die Lärm und Sicherheitsprobleme befürchten, nehme er ernst, betont Deußen: "Deshalb müsste man solche Veranstaltungen entsprechend flankieren, damit nichts passieren kann und es keinen Ärger gibt." Die jüngsten Erfahrungen bei Veranstaltungen wie Tanz in den Mai und Karneval seien ermutigend gewesen, weil es keine größeren Probleme mehr gegeben habe. "Wir dürfen uns das gemeinsame Feiern nicht von Einzelnen kaputtmachen lassen", findet Deußen.

(NGZ)
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