Dormagen Dormagener Firma beheizt Klimagipfel

Dormagen · Das Unternehmen Helot, das seine Zentrale an die Kruppstraße in Hackenbroich verlegt hat, kümmert sich um die optimale Temperierung der Zeltstadt bei der laufenden Konferenz in Bonn. Nachhaltigkeit spielt dabei eine Hauptrolle.

 Helot, der Spezialist für mobile Heizungs- und Klimaanlagen aus Hackenbroich, sorgt zurzeit für angenehme Temperaturen in der Klimagipfel-Zeltstadt in Bonn.

Helot, der Spezialist für mobile Heizungs- und Klimaanlagen aus Hackenbroich, sorgt zurzeit für angenehme Temperaturen in der Klimagipfel-Zeltstadt in Bonn.

Foto: Ketz/Helot

25.000 Teilnehmer aus 195 Ländern, die bei Herbstwetter in einer großen Zeltstadt tagen, möchten es angenehm warm haben. Und weil es bei ihrer Konferenz um die Umwelt geht, soll diese dadurch möglichst wenig belastet werden. Das sind zwei wesentliche Herausforderungen, denen sich der Dormagener Spezialist für mobile Heizungs- und Klimaanlagen, die Firma Helot, beim aktuell in Bonn laufenden Weltklimagipfel gestellt hat. Das Unternehmen, das vor gut einem Jahr mit dem Neubau seiner Zentrale an der Kruppstraße in Hackenbroich begonnen hatte, kümmert sich um die Beheizung der Räumlichkeiten in den beiden Hauptzonen des Gipfels - der "BonnZone" und der "BulaZone", wie Helot-Prokurist und -Projektleiter Thomas Litz berichtet.

Vorbereitung und Logistik des Projektes waren aufwendig. Für den Aufbau wurden gut drei Monate benötigt. Um alle Komponenten an Ort und Stelle zu bringen, wurden 50 Sattelzüge mit Material auf den Weg in die frühere Bundeshauptstadt geschickt. "Der Abbau wird voraussichtlich bis 17. Dezember dauern", schätzt Litz.

Helot hatte sich im Ausschreibungsverfahren mit einem Konzept beworben, das die Entscheider überzeugte. Wobei es zumindest in der Bundesrepublik ohnehin wohl nur wenige Unternehmen gibt, die den mit einem derart anspruchsvollen Projekt verbundenen Aufwand leisten können. Das Dormagener Unternehmen, das 1949 gegründet wurde, hat vor rund 20 Jahren damit begonnen, temporäre Heizungs- und Klimalösungen für große Veranstaltungen anzubieten. Laut Litz ist Helot zum Beispiel für diesen Bereich bei der großen Baumaschinenmesse in München verantwortlich, hat aber auch immer wieder Aufträge im Ausland, etwa in Russland und Afghanistan.

Beim Weltklimagipfel in Bonn liegt naturgemäß ein besonderes Augenmerk auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit. "Wir verwenden ausschließlich wiederverwertbares Material, das zig Mal zum Einsatz kommt, betont Litz. Zudem würden zum Beispiel nur isolierte Luftschläuche eingesetzt.

Besondere Berücksichtigung bei der gesamten Planung galt den strengen Auflagen im Rahmen des Hochwasserschutzkonzeptes, die unter anderem einen vollständigen Rückbau umweltgefährdender Anlagen innerhalb von lediglich 48 Stunden fordern, teilt Helot mit. Schließlich findet ein Teil der Konferenz in der Bonner Rheinaue statt, und der Fluss darf unter keinen Umständen einem Umweltrisiko ausgesetzt werden. Zum Einsatz kommt vor diesem Hintergrund ein Hybridsystem aus Warmluft, Warmwasser und Elektroheizsystemen von 18 bis 300 Kilowatt. Laut Helot können so insgesamt stolze 23 Megawatt Heizleistung produziert werden.

Zehn Mitarbeiter von Helot sind während der noch bis zum 17. November laufenden Konferenz stets vor Ort und übernachten auch in Bonn, in einem Camp, das nur ungefähr 500 Meter vom Gipfel-Gelände entfernt liegt. Bei Notfällen kann das Team laut Litz auch noch kurzfristig aufgestockt werden.

(ssc)
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