Dormagen Dormagener helfen krankem Baby

Dormagen · Typisierungsaktion für krebskranke Sofia am Sonntag im Norbert-Gymnasium.

 Kradfahrerin Viola Kissels hat bereits Knochenmark gespendet.

Kradfahrerin Viola Kissels hat bereits Knochenmark gespendet.

Foto: DKMS

Es ist ein Fall, der ganz besonders ans Herz geht. Denn das Leben der kleinen Sofia hat gerade erst begonnen - und ist schon bedroht. Das erst gut drei Monate alte Baby aus Leverkusen hat Blutkrebs, und die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) sucht dringend Stammzellenspender, die Sofia retten könnten. Auch die Dormagener können helfen. Am kommenden Sonntag, 29. Mai, können sie sich von 14 bis 19 Uhr im Norbert-Gymnasium typisieren lassen, damit geklärt werden kann, ob sie als Stammzellenspender für das Kind in Frage kommen. Wer mitmachen möchte, muss zwischen 17 und 55 Jahre alt und gesund sein.

Dass die Hilfsbereitschaft in Dormagen groß ist, hatte sich bereits im vergangenen Jahr gezeigt. An der Typisierungsaktion für den dreijährigen Bennett, der ebenfalls an Leukämie erkrankt ist, beteiligten sich fast 2400 Menschen, darunter viele Mitglieder von örtlichen Vereinen. Da passt es gut, dass die aktuelle Typisierung eingebettet ist in den Sommerempfang der Stadt für Vereine und engagierte Ehrenamtler. Bürgermeister Erik Lierenfeld unterstützt denn auch den Aufruf der DKMS: "Leukämie kann jeden treffen. Ich finde es wichtig, dass wir in der Region zusammenstehen und uns gegenseitig helfen. Wer noch nicht als Spender registriert ist, hat jetzt aktuell die Chance dazu."

 2015 ließen sich fast 2400 Dormagener für Bennett typisieren.

2015 ließen sich fast 2400 Dormagener für Bennett typisieren.

Foto: LBER

Nach Angaben der DKMS haben sich insgesamt 4500 Dormagener bereits in der Vergangenheit bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei registrieren lassen. Viola Kissels hat diesen Schritt schon im vergangenen Jahr im Zusammenhang mit den Hilfsaktionen für Bennett getan. Die 27-jährige Erzieherin aus Dormagen war eine von vier Personen, die als "genetischer Zwilling" für Patienten in Frage kam. Letztendlich ging ihre Spende an ein 15-jähriges Mädchen in den USA.

Bei Viola Kissels wurde Knochenmark entnommen, was nur in 20 Prozent der Fälle geschieht. Ansonsten werden Stammzellen durch eine Blutabnahme gesammelt. "Ich fühlte mich gut aufgehoben und konnte direkt nach dem Eingriff wieder aufstehen", resümiert Viola Kissels.

(NGZ)
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