Dormagen Dormagener Kleingärtner klagen über Pilzbefall an Buchsbäumen

Dormagen · In den vergangenen Jahren waren es aus Asien eingeschleppte Raupen (Buchsbaumzünsler), die den Dormagener Hobbygärtnern, teilweise aber auch den Mitarbeitern des städtischen Grünflächenbereichs, Kopfschmerzen bereiteten, weil sie vielen Buchsbäumen in Nullkommanichts den Garaus machten.

 Bei Pilzbefall des Buchsbaums hilft nur ein kräftiger Rückschnitt

Bei Pilzbefall des Buchsbaums hilft nur ein kräftiger Rückschnitt

Foto: DPA

Nun ist es ein Erreger mit dem klangvollen lateinischen Namen "Cylindrocladium buxicola", der zu Pilzbefall führt und den Buchsbäumen das (Über-) Leben stark erschwert. Auch in Dormagen hat er sich - wohl auch aufgrund der feuchten Witterung, die den Erreger befördert - bereits ausgebreitet, wie Siegfried Marquardt vom Stadtverband Dormagen der Kleingärtner bestätigt: "Ich kenne das Problem von unserer Kleingartenanlage in Hackenbroich."

Beim Auftreten des Erregers sterben Triebe und Blätter der Buchsbäume ab. Die Sporen werden durch den Wind verbreitet. Marquardt geht davon aus, dass sich der Pilz auch in anderen Gärten der Stadt mit Buchsbaumbestand ausbreitet. Für seinen Kleingartenverein Hackenbroich hat er bereits den Fachberater Ulrich Kniehase eingeschaltet. Der hat vor seiner Pensionierung als Agraringenieur bei Bayer gearbeitet und kennt sich mit Schädlingsbekämpfung aus.

Der Buchsbaumzünsler, der in Dormagen vor allem 2012 eine schlimme Plage war, tritt zwar auch wieder auf, diesmal aber offenbar nicht so extrem. So lautet jedenfalls die Einschätzung beim Grünflächenbereich der Technischen Betriebe Dormagen (TBD) "Und von Schäden durch den Pilz an Buchsbäumen auf städtischem Gelände ist uns bislang nichts bekannt", sagt Stadtsprecher Harald Schlimgen. Anders in der Nachbarstadt Grevenbroich: Dort gebe es zurzeit wieder "Buchsbaumzünsler ohne Ende", berichtet Dieter Volkwein vom Gartenbauverein Neurath.

Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen beobachtet derzeit im ganzen Land ein starkes Absterben von Buchsbaumtrieben. "Die Braunfärbung der Blätter als erstes Befallssymptom ist schwer zu erkennen", schreibt die Landwirtschaftskammer auf ihrer Internetseite. Wenn die Blätter abfielen und die Triebe absterben würden, sei der Befall schon weit fortgeschritten. Dann helfe nur noch ein kräftiger Rückschnitt der befallenen Partien. "Schnittwerkzeuge sollten nach Gebrauch stets gründlich gereinigt gesäubert und desinfiziert werden, damit sich der Pilz nicht weiter verbreiten kann", rät die Landwirtschaftskammer.

Erkrankte Pflanzenteile und abgefallenes Laub gehörten nicht auf den Kompost, sondern in den Hausmüll. Die Landwirtschaftskammer empfiehlt außerdem, die oberste Erdschicht unter den erkrankten Buchsbäumen abzutragen und zu entsorgen.

Der Pilz könne mehrere Jahre im Boden überleben. Noch eine Abwehrmaßnahme: die Buchsbäume möglichst vor zuviel Feuchtigkeit schützen.

(NGZ)
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