Der Grund für den Beratungsbedarf: Der SPD geht der Verwaltungsvorschlag nicht weit genug, wie Behncke, stellvertretender SPD-Fraktionschef, auf Nachfrage erklärte: "Der komplette Kulturbereich sollte untersucht werden, um Möglichkeiten für Synergieeffekte zu ermitteln, nicht nur die Bibliothek." Da reiche ihm der Verwaltungs-Textvorschlag für die Bibliotheks-Prüfung nicht aus, der "das Herausarbeiten von Synergien hinsichtlich der Schnittstellen zu den übrigen Kultureinrichtungen" vorgebe.

Behncke befürchtet, dass es "im schlimmsten Fall auf drei verschiedene Gutachten" hinauslaufe, wenn jetzt nur die Bibliothek überprüft werde und dann womöglich noch Volkshochschule und Kulturbüro einzeln. Das der Musikschule liege in Ansätzen bereits vor. "Wir wollen ein Gutachten aus einer Hand, sonst ist das nicht vergleichbar", fordert Behncke, der Kulturdezernentin Tanja Gaspers um eine Kostenermittlung für ein Gesamt-Kultur-Gutachten gebeten hat. Möglich sei durchaus noch eine Beauftragung in diesem Jahr.

Ursprünglich seien 30.000 Euro für die Kulturbereich-Strukturanalyse im Haushalt vorgesehen gewesen. Die Analyse sollte nicht nur die Stadtbibliothek wettbewerbsfähig erhalten, sondern auch "auch Synergieeffekte auf andere Kulturbereiche aufzeigen", wie es in der Ausschussvorlage heißt. Im Hauptausschuss vom 25. November 2016 hatte auch Jo Deußen (CDU) erklärt, dass er sich "durch die geplante Orga-Untersuchung Synergien bei der Bündelung von Aufgaben des Kulturbereichs verspricht".