Dormagen Dormagener wegen versuchten Totschlags vor Gericht
Dormagen · Nach einer brutalen Schlägerei in der Düsseldorfer Altstadt müssen sich zwei junge Männer aus Dormagen in Kürze wegen versuchten Totschlags vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten. Die beiden 21-Jährigen sollen nach einer Partynacht in der Altstadt einen Mann lebensgefährlich verletzt haben. Ihnen drohen nun bis zu 15 Jahre Gefängnis, Prozessauftakt ist am kommenden Montag.
Die Tat hatte sich nach Ermittlungen der Düsseldorfer Kriminalpolizei an einem Wochenende im Oktober vergangenen Jahres ereignet. Laut Anklage waren die beiden Dormagener Mahmoud D. und Tobias S. spätnachts gegen 2 Uhr im Bereich der "Schneider-Wibbel-Gasse" unterwegs, wo sie auf einen 38 Jahre alten Solinger trafen, der in Begleitung seiner Freundin und auch mehrerer Kinder war. Nach Angaben der Polizei entwickelte sich zunächst ein verbaler Streit und dann eine Schlägerei. Das Opfer ging nach mehreren Faustschlägen zu Boden.
"Als der Geschädigte sich wieder aufrappeln wollte, soll einer der beiden Angeklagten ihn gezielt gegen den Kopf getreten haben", heißt es in der Anklage der Staatsanwaltschaft, "das Opfer sackte rücklings zusammen und blieb regungslos liegen". Die beiden Dormagener sollen dennoch nicht von ihm abgelassen haben. Mehrfach und zum Teil mit Anlauf soll das Duo ihm brutal gegen den Kopf getreten haben. Der Solinger erlitt diverse schwere Verletzungen, darunter beidseitige Brüche der Augenhöhlenböden, einen Kieferbruch und einen Mittelgesichtsbruch.
Die beiden Dormagener sollen den schwer verletzten Mann hilflos zurückgelassen haben, um zu flüchten. Der 38-Jährige wurde ins Krankenhaus eingeliefert, dort musste er wochenlang behandelt werden. Die beiden mutmaßlichen Täter konnten ausfindig gemacht werden. Einer stellte sich in Begleitung eines Rechtsanwalts. Die Staatsanwaltschaft stuft die Tat als versuchtes Tötungsdelikt ein. Das Landgericht hat für das Verfahren acht Verhandlungstage angesetzt. Mit dem Urteil wird Mitte April gerechnet.
