Dormagen Dormagenerinnen retten Straßenhunde

Dormagen · Heike Prinz und Sandra Wagner-Paulus sind Mitglieder des Vereins "MAP Hilfe für Straßennasen" und helfen einem rumänischem Tierheim. Sie setzen sich für die Rettung von Straßenhunden ein.

 Annette Gnidowski, Sandra Wagner-Paulus und Heike Prinz (v.l.) vom Verein "MAP - Hilfe für Straßennasen" mit ihren Hunden.

Annette Gnidowski, Sandra Wagner-Paulus und Heike Prinz (v.l.) vom Verein "MAP - Hilfe für Straßennasen" mit ihren Hunden.

Foto: Lothar BErns

Unmengen von streunenden rumänischen Hunden nach Deutschland zu karren, darum ginge es nicht, sagt Sandra Wagner-Pauls, sondern in erster Linie darum, die Hunde dort kastrieren zu lassen, damit sie sich nicht rasant vermehren. Und das gilt nicht nur für die Straßen-, sondern auch für Haus- und Hofhunde. "Viele Menschen dort können sich das nicht leisten", fährt sie fort.

"Aber es geht auch darum, die Streuner mit Futter zu versorgen, damit sie nicht rudelweise in die Städte einfallen und dort getötet werden", fährt die Tierschützerin fort. Wagner-Pauls ist 2013 nach Nievenheim gezogen und machte über Heike Prinz schnell die Bekanntschaft mit dem Verein "MAP - Hilfe für Straßennasen" in Neuss. Der unterstützt ein Tierheim in Rumänien, das von der Juristin Magda Radu gegründet worden ist (MAP steht für Magdas' Angel Place). Die sah ihre Zukunft nicht in Gerichtssälen, sondern in der Rettung von Straßenhunden.

"Ungefähr 120 Hunde leben im Tierheim, unter anderem auch, weil sie krank sind und aufgepäppelt werden müssen", erzählt Sandra Wagner-Pauls, die mittlerweile zweite Vorsitzende des Vereins ist. Viele der Vierbeiner werden, wenn sie wieder fit sind, auch "entlassen", also gar nicht erst der Versuch gestartet, sie zu vermitteln, "weil sie nicht in einem Haus oder bei einer Familie leben könnten", sagt Heike Prinz. Dennoch fährt die Rumänin Magda Futterstellen an, um sie zu versorgen. Vermittelbare Hunde kommen jeden Monat auch nach Deutschland. "50 bis 60 sind es pro Jahr", sagt Wagner-Pauls. Die werden aber erst in so genannte Pflegefamilien gebracht", sagt Prinz, denn jedes Tier sei ein "Überraschungspaket". In den Familien sollen erfahrene Hundehalter prüfen, wo die Tiere am besten untergebracht werden sollten, in einer Familie mit kleinen Kindern oder eher in einer, in der nur Erwachsene leben. "Wir möchten ja nicht, dass die Hunde zu Wanderpokalen werden", sagt Heike Prinz, die selber zwei besitzt, einer davon, Leo, kommt auch aus Rumänien. Sarah Wagner-Pauls hat ebenfalls einen Vierbeiner aus Rumänien, seit drei Wochen ist er da. Luca heißt er und ist bereits elf Jahre alt.

25.000 bis 30.000 Euro pro Jahr sammeln die 40 Vereinsmitglieder jedes Jahr für die Hunde. Futterpaletten - im vergangenen Jahr waren es 55 Paletten -, Boxen, Decken, medizinisches Material - all das geht regelmäßig nach Rumänien. Und dafür sammeln die Vereinsmitglieder fleißig, denn der Vereins-Jahresbeitrag von 36 Euro reicht dafür nicht aus. Die Hunde aus Rumänien sind entwurmt, entlaust, gechipt, kastriert, geimpft und ein tierärztliches Attest bescheinigt, dass sie gesund sind und die Reise überhaupt antreten können. In verschiedenen Foren inseriert der Verein, um für die Tiere ein neues Zuhause zu finden. "Auch wenn die Tiere eins haben, stehen wir als Ansprechpartner natürlich noch weiterhin zur Verfügung", sagt Sandra Wagner-Paulus. Was auch passiert: Die Pflegefamilien wollen die Vierbeiner gar nicht mehr hergeben.

(NGZ)
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