Dormagen Dormagens Geschichte anschaulich gemacht

Dormagen · Beim Tag des offenen Denkmals konnten Interessierte am Sonntag vielerorts einen Blick hinter die Tore von diversen Bauten werfen.

 Sascha Wichmann, der Vorsitzende des Geschichtsvereins Dormagen, führte gestern interessierte Besucher auch durch den Römerkeller.

Sascha Wichmann, der Vorsitzende des Geschichtsvereins Dormagen, führte gestern interessierte Besucher auch durch den Römerkeller.

Foto: GEORG SALZBURG

"Die Keimzelle des mittelalterlichen Dormagens liegt im römischen Lager", sagt Sascha Wichmann. Der studierte Historiker ist Vorsitzender des Geschichtsvereins Dormagen und leitet eine Führung durch "das römische Dormagen".

Die Führung ist Bestandteil des Programms zum Tag des offenen Denkmals. Bei dem Aktionstag konnten Interessierte gestern an Führungen teilnehmen und einen Blick hinter die Denkmäler der Stadt werfen. Da darf der Römerkeller natürlich nicht fehlen. Vorher zeigt Sascha Wichmann anhand des Modells im historischen Rathaus aber, wie das Römerlager in Dormagen wohl in etwa ausgesehen haben muss.

Rund drei Hektar groß war das Reiterlager in "Durnomagus". Innerhalb der Schutzmauern gab es Pferdeställe, ein Lazarett, Werkstätten, Truppenunterkünfte und im Zentrum ein Stabsgebäude, das sogar über eine Fußbodenheizung verfügt. Ziemlich genau von wo damals die ranghöchsten römischen Soldaten ihre Befehle erteilten, steht heute das Rathaus der Stadt.

Die römischen Soldaten sicherten von dort aus die Grenze zu den Germanen. Etliche historische Fundstücke zeugen davon. Etwa eine Reitermaske, Lanzenspitzen, Öllampen und Spielsteine mit zugehörigem Spielbrett. Die originalen Fundstücke liegen heute überwiegend in Bonn, in den Glasvitrinen im historischen Rathaus befinden sich Kopien. Doch die reichen, um die Gäste für das Thema zu faszinieren. Immer wieder werden Nachfragen gestellt.

Etwa wann das Lager eingerichtet (mit Steinwall etwa 200 n. Chr.) und wann es wieder aufgelöst wurde (etwa 450 bis 500 n. Chr.). Alle Fragen beantwortet Wichmann geduldig. "Es ist eine schöne Gelegenheit den Leuten die Historie ihrer Stadt näher zu bringen", sagt er.

Das Gleiche macht zeitgleich Harald Krumbein. Er bietet Stadtführungen durch das historische Zons an, dessen Altstadt ja im Prinzip ein durchgängiges Denkmal ist. "Herzlich willkommen im besterhaltenen Beispiel einer mittelalterlichen Zollfeste", sagt er zur Begrüßung. Viele Gäste sind an diesem sonnigen Tag nach Zons gekommen. Schon morgens ziehen sie durch die kleinen Gassen der Altstadt, genießen ein Eis, besuchen die Tourist-Info, das Kreismuseum, die historische Windmühle oder die Burganlage Friedestrom. Überall gibt es am Tag des offenen Denkmals besondere Angebote für Gäste.

Auch Arthur Lehmann ist dafür angereist. Der Hobby-Fotograf hat seine Kamera und drei Objektive mitgebracht, die er immer wieder wechselt, um die bestmöglichen Aufnahmen zu machen. "Das ist für mich privat. Fotografieren ist für mich Entspannung", sagt der 28-Jährige. Über das Internet ist er auf die Angebote zum Tag des offenen Denkmals in Zons aufmerksam geworden. "Die Altstadt ist einfach wunderschön. Meine Fotos werden es hoffentlich auch", sagt er und drückt auf den Auslöser.

(jahu)
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