Dormagen Dormagens neue Integrationsbeauftragte

Dormagen · Seit knapp zwei Monaten ist Anja Stephan als Integrationsbeauftragte im Bürgerhaus Hackenbroich tätig. Sie möchte mit Sport, Kultur und weiteren Begegnungsangeboten das Miteinander der alten und neuen Nachbarn fördern.

Bei der Stadtverwaltung Dormagen ist sie schon seit 30 Jahren tätig, jetzt hat die Verwaltungsfachwirtin Anja Stephan eine neue Aufgabe übernommen: Seit Mitte Oktober arbeitet die 46-Jährige als neue Integrationsbeauftragte für die Stadt. Ihr Büro im Bürgerhaus Hackenbroich kann sie gut erreichen: "Ich wohne nicht weit entfernt, das ist sehr praktisch", erklärt die sympathische Hackenbroicherin. Mit viel Energie hat sie sich in die vielen Bereiche ihrer neuen Tätigkeit eingearbeitet: "Ich möchte mit Sport, Kultur und anderen Begegnungsangeboten die Menschen aller Nationen noch besser zusammenbringen", hat sie sich vorgenommen.

Geboren wurde Anja Stephan zwar in Dinslaken, aufgewachsen ist sie aber in Dormagen. Lange Jahre hat die gelernte Verwaltungsangestellte, die ihren Fachwirt gemacht hat, im sozialen Wohnungswesen geabeitet. Dort hat sie bereits 1992 den Stadtteilwettbewerb "Challenge Day" mit vielen Vereinen koordiniert. "Das liegt mir, da ich ein Vereinsmensch bin", sagt Anja Stephan über sich. Bei der SG Zons hat sie lange Handball gespielt. Weitere Stationen bei der Stadt Dormagen waren Kultur (Theater, Kindertheater- und Kleinkunstbühne), freigestellte stellvertretende Personalratsvorsitzende und Sozialverwaltung, wo sie 18 Jahre lang den Bereich "wirtschaftliche Hilfen", auch für Asylbewerber, betreut hat.

Nachdem ihr Sohn nun 14 Jahre alt ist, möchte sich Anja Stephan einem anderen Bereich widmen: "Integration und die Arbeit mit Senioren finde ich sehr spannend", erklärt sie ihr Interesse für die Arbeit im Team von Bärbel Breuer, die auch das Büro für bürgerschaftliches Engagement leitet. Der erste Dienstmonat habe ihr sehr viel Spaß gemacht: "Wir arbeiten hier alle Hand in Hand." Sofort wurde sie mit der Ausrichtung des "Spieltags der Vielfalt" im TSV-Sportcenter betraut, der mehrere Nationen bei zwei Handballspielen vereinte. Ihre Aufgabe war es, das Rahmenprogramm mit Information und Unterhaltung zu erstellen: "Meine Hauptaufgabe ist die Integration von Migranten und Menschen mit Migrationshintergrund", erklärt sie. Gemeinsam mit den Sozialarbeiterinnen der Stadt, die in der Flüchtlingskoordinierung arbeiten, Regina Kappeler und Gudrun Freitag, ist Anja Stephan bereits im Gespräch über Unterstützung: "Ich möchte mir ein genaues Bild machen, wer sich wo engagiert, damit ich niemandem reingrätsche", will sich die neue Integrationsbeauftragte nicht in bestehende, gut funktionierende Strukturen einmisschen. "Ich bin die Schnittstelle zur Verwaltung, zum Integrationsrat", betont sie, dass sie auch "Multiplikatoren animieren möchte, selbst aktiv zu werden". Auch mit Sportvereinen sucht sie die Zusammenarbeit: "Plattformen schaffen für Verständigung", lautet ihr Wunsch.

Die "Café Grenzenlos" hält sie für eine hervorragende Idee, um alte und neue Nachbarn gemeinsam ins Gespräch zu bringen: "Spracherwerb ist das wichtigste." Zudem müsse der Übergang von der Schule in Ausbildung noch mehr unterstützt werden - "ob für Menschen mit oder ohne Migrationshintergrund", meint Anja Stephan.

(NGZ)
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