Dormagen Dormagens SPD greift Parteichef Gabriel an

Dormagen · Da auch der Chempark mittelbar betroffen wäre, will die SPD wegen des Strommarkt-Papiers an die Bundesregierung schreiben.

 Die Industrie - hier der Chempark - hätte das Nachsehen bei der Umsetzung des "Eckpunktepapiers Strommarkt", befürchtet die SPD Dormagen.

Die Industrie - hier der Chempark - hätte das Nachsehen bei der Umsetzung des "Eckpunktepapiers Strommarkt", befürchtet die SPD Dormagen.

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Der Stadtverband Dormagen der SPD hat sich auf seiner Mitgliederversammlung deutlich dafür ausgesprochen, sich gegen das "Eckpunktepapier Strommarkt" zu wenden, das das Bundeswirtschaftsministerium in Abstimmung mit dem Kanzleramt vorgelegt hat. "Wenn das 1:1 umgesetzt wird, wären nicht nur die Kraftwerke in ihrem Fortbestand gefährdet, sondern auch die Energiesicherheit nicht mehr gewährleistet", sagte Stadtverbandsvorsitzender Carsten Müller. Die SPD Dormagen werde ihre Sorge um Arbeitsplätze und auch Investitionsentscheidungen von Unternehmen auch SPD-Parteichef Sigmar Gabriel und Kanzlerin Angela Merkel schriftlich vorbringen. Von diesen Entscheidungen gegen Industrie- und Energiestandorte wäre dann auch Dormagen mittelbar betroffen. "Da besteht Überarbeitungsbedarf beim Energiekonzept", sagte Müller, der das Energiesparen als solches befürwortet.

Der Dormagener Standort, auch des Chemparks, ist auf weitere Unternehmen angewiesen, die sich "aus guten Gründen hier niederlassen wollen", so Müller. Gerade die Infrastruktur mit Wasser, Schiene und Straße sei hier optimal, da dürften die Weichen mit ungewisser Energiesicherheit nicht falsch gestellt werden.

 Der Vorstand der SPD Dormagen (v.l.): Uwe Schunder, Tom Eich, Carsten Müller, Gerrit Burdag, Reinhard Pahl, Ruben Gnade, Thomas Schmitz, Jenny Gnade, Jochen Pälmer, Swen Möser, Willy Becker.

Der Vorstand der SPD Dormagen (v.l.): Uwe Schunder, Tom Eich, Carsten Müller, Gerrit Burdag, Reinhard Pahl, Ruben Gnade, Thomas Schmitz, Jenny Gnade, Jochen Pälmer, Swen Möser, Willy Becker.

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Neben der Diskussion um bundespolitische Auswirkungen auf Dormagen wählten die Dormagener Sozialdemokraten, die rund 330 Mitglieder haben, ihr Vorstandsteam neu. Carsten Müller, der vor neun Monaten das Amt von Erik Lierenfeld nach dessen Wahl zum Bürgermeister übernommen hatte, wurde mit einer Gegenstimme (40 Ja-Stimmen) als Vorsitzender bestätigt. Zu seinem ebenfalls seit Ende Juni amtierenden Stellvertreter Tom Eich (36 Ja-, drei Nein-Stimmen) wählte die Versammlung Swen Möser (32:5) zum weiteren Vize-Parteichef. Bernd Hoffs war nicht mehr angetreten. Keine Veränderung gab es bei den Posten des Kassierers (Uwe Schunder, 40:1) und Schriftführers (Ruben Gnade, 41:0).

Bürgerbeteiligung wird bei der SPD weiter großgeschrieben, so sollen die Dormagener die Möglichkeit erhalten, ihre Anregungen zu äußern. Der Schwerpunkt der nächsten Monate wird sicherlich auf dem kommenden Landratswahlkampf für Hans Christian Markert liegen, wie Carsten Müller sagte: "Wir haben einen gemeinsamen Kandidaten, der auch in Dormagen in den Dialog mit den Bürgern treten wird." Nicht ohne Stolz verweist der SPD-Wahlkampfmanager auf den erfolgreichen Kommunalwahlkampf 2014, der Gewinne für die Partei gebracht und den SPD-Kandidaten Erik Lierenfeld zum Bürgermeister gemacht hat. "Wir haben gute Erfahrungen gemacht, die wir gern einsetzen werden", erteilt er Überlegungen, die Dormagener SPD werde für einen "grünen Kandidaten" keinen Wahlkampf machen, eine deutliche Absage: "Hans Christian Markert ist unser Kandidat, den wir natürlich auch unterstützen werden."

(NGZ)
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