Dormagen Drei ehemalige BvA-Schülerinnen warnen vor ÖPP-Modell

Dormagen · Heute sollen die Ratsmitglieder einen weiteren Schritt hin zu einer Öffentlich-Privaten-Partnerschaft bei der Finanzierung der Sanierungen im Schulzentrum Hackenbroich und des BvA-Gymnasiums machen.

Ein Vorhaben mit einem Bauvolumen von 39 Millionen Euro. Gestern erreichte die Stadtverordneten ein offener Brief, in dem drei ehemalige Schülerinnen des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums, Elfesya Canimana, Vivien Wilson und Anne Lodewick, genau vor diesem ÖPP-Model warnen. Unter dem Titel "Dormagen schafft sich ab?" regen sie einen "offenen Diskurs an, mit Beteiligung von Bürgern und den Akteuren in den Schulen". Es dürfe keinen "Schnelldurchgang" geben. Die Verwaltung wird gebeten, "alternative Finanzierungsmodelle zu prüfen".

Das Trio, das unter anderem International Management, Kostüm-Design bzw. Politik und Gesellschaft studiert, befürchtet, dass "in zwölf Monaten die Zukunft der beiden Dormagener Schulzentrun für das kommende Vierteljahrhundert festgelegt und in privatwirtschaftliche Hand" gegeben werde. "Bei einem Investitionsvolumen von 39 Millionen Euro sollten Schulgebäude entstehen, die den heutigen pädagogischen Anforderungen in hohem Maße gerecht werden und flexibel auf die sich schnell wandelnden technischen und gesellschaftlichen Anforderungen der Zukunft reagieren können." Die drei Studentinnen fragen: "Gibt es einen zukunftsweisenden Masterplan für die Entwicklung der beiden Schulzentren, zukunftsweisende pädagogische Konzepte und darauf aufbauende zukunftssichere Raumprogramme?"

Sorgen bereitet ihnen, das heute Kommunalpolitiker die Verantwortung übernehmen, die in wenigen Jahren, geschweige denn in 25 Jahren (so lange läuft die ÖPP-Vereinbarung), nicht mehr im Amt sind. Ihr Appell: "Vielleicht ist bei guter Vorbereitung ÖPP die richtige Lösung, aber nehmt euch Zeit für eine wirklich gute Vorbereitung und eine wirklich gute, ergebnisoffene Beratung, die nicht primär die Förderung von ÖPP zum Ziel hat."

(schum)
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