Dormagen "Drei Fragezeichen" halten 150 Kids in Atem

Dormagen · Eltern setzten ihre Kinder mit dem Auto vor der Kulturhalle ab oder brachten sie gleich zur Tür. Ehe diese sich öffnete, hatte sich längst eine lange Schlange von Kindern gebildet. Die große Vorfreude war ihnen anzumerken. Alle wollten Christoph Tiemann und seinen Kollegen bei der Lesung des Kinderkrimis "Die drei Fragezeichen und der Super-Papagei" beiwohnen.

 Die Lesung des "Drei Fragezeichen"-Teams begeisterte das Publikum in der "Kulle". 2019 gibt es vielleicht eine Neuauflage.

Die Lesung des "Drei Fragezeichen"-Teams begeisterte das Publikum in der "Kulle". 2019 gibt es vielleicht eine Neuauflage.

Foto: ATI

Unter tosendem Jubel der gut 150 Jungen und Mädchen betraten Christoph Tiemann, Sarah Giese, Angela Schraml, Markus von Hagen, Urs von Wulfen und Till Backhaus die Bühne. Während Backhaus den musikalischen Part übernahm, teilten sich die anderen die 25 Charaktere des Romans und sprachen diese mit jeweils eigenen Stimmlagen und Akzenten. Sarah Giese übernahm dazu die Rolle der Erzählerin.

Auf Nachfrage von Christoph Tiemann stellte sich heraus, dass alle Kinder die "Drei Fragezeichen" kennen und etliche auch schon ein Buch selber gelesen haben. Das in der "Kulle" vorgetragene hingegen war vielen noch nicht untergekommen.

Der Bühnenaufbau war recht schlicht. Ein langer Tisch, sechs Stühle, eine Leinwand, dazu ein Laptop und ein Keyboard. Letztere waren für die Besonderheiten des Vortrages nötig, wurde die Lesung doch nicht allein mit Bildern auf einer Leinwand illustriert, sondern auch mit Livemusik untermalt. Bereits vor dem Auftritt der Künstler wurden auf der Leinwand Hintergrundinformationen zu den Romanen um die kleinen Detektive und ihren Autor gezeigt. Bei dem Vortrag wurden neben der stimmungsvollen Musik auch Hintergrundgeräusche, etwa Telefonklingeln, eingespielt. Das fand Fabienne (11) sehr passend: "Man konnte sich alles durch die Geräusche besser vorstellen." Die Bilder auf der Leinwand zeigten ein Haus, in dem die Akteure gerade unterwegs waren. Außerdem wurden die Rätselsprüche regelmäßig gezeigt, deren Lösung zu dem verschwundenen Gemälde führten.

Viel Spaß hatten die kleinen Zuhörer, wenn die Sprecher Akzente für ihre Charaktere benutzen. Beispielsweise wenn der mexikanische Paco in heller, klischeehafter Stimme den Detektiven weiterhalf oder der französische Meisterdieb Victor Hugenay mit eleganter Aussprache gegen das Trio vorging. Dies sorgte für viel Gelächter und Applaus. "Das mit den Stimmen und der komischen Art war cool", fand Lukas (10).

Die beiden kurzen Pausen nutzten die Kinder, um sich die Beine zu vertreten oder draußen frische Luft zu schnappen und etwas zu trinken oder zu essen. Pünktlich saß aber jeder wieder auf seinem Platz und lauschte weiterhin begeistert der Geschichte. Schon bevor die Lesung los gegangen war, hatte Alexandra Banowski von der Stadtbibliothek eine kurze Einführung mit Verhaltensweisen und Bitten für die Vorführung gegeben, beispielsweise die Handys auszuschalten - mit Erfolg.

Nach zweieinhalb Stunden war die Lesung zu Ende. Die Halle leerte sich zügig, doch wurde sich noch aufgeregt über das Erlebte unterhalten oder begeistert den Eltern berichtet, wie die Künstler es schafften, die Zuhörer in das Kalifornien der Sixties zu holen.

Das Ensemble der "Drei Fragen" war im Rahmen des "Kulturrucksacks NRW" von der Stadtbibliothek eingeladen worden, das zweite Buch der berühmten Detektivreihe vorzutragen. Der "Rucksack" fördert Kulturprogramme für Jugendliche. Deshalb waren im Vorfeld Karten für Kinder von zehn bis 14 Jahren kostenlos erhältlich. Laut Alexandra Banowski war das Interesse vorab sehr groß. "Auch andere Altersgruppen wollten gerne kommen. Daher möchten wir das ganze noch einmal mit freiem Kartenverkauf für alle machen. Aber wohl erst nächstes Jahr, denn die Künstler sind leider bereits ausgebucht."

(NGZ)
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