Dormagen Dritte Notbrücke auf A57 ist installiert

Dormagen · Vierzig Meter ist die Behelfsbrücke lang, die an der Autobahn 57 am Ernteweg östlich von Nievenheim installiert worden ist. Über sie wird bald der Verkehr in Richtung Neuss fließen. Das gesamte Bauwerk kostet neun Millionen Euro.

Neue A57-Brücke: Bauarbeiten gehen los
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Neue A57-Brücke: Bauarbeiten gehen los

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Aus zwei wird drei: Seit dem Frühjahr 2012 sorgen zwei Behelfsbrücke dafür, dass der Verkehr zwischen Neuss und Köln im Bereich Dormagen reibungslos fließt. Jetzt ist Nummer drei hinzugekommen. Eindeutiges Indiz dafür, dass die Arbeiten für den Neubau der A57-Brücke östlich von Nievenheim voranschreiten. Das tonnenschwere, knapp 40 Meter lange Stahlgerüst ist komplett montiert. "Die Brücke liegt aber noch nicht in ihrer endgültigen Position", sagt Projektleiter Thomas Krumschmidt von Straßen.NRW, "sie muss noch abgesenkt werden."

Februar 2012: Toter bei Massenunfall auf A57
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Der Zeitplan sieht auf den ersten Blick nicht besonders ehrgeizig aus: Erst Ende 2017 soll das komplette Brückenbauwerk fertig sein. Der Projektleiter erklärt dies zum einen mit den umfangreichen Vorarbeiten, den Ausschreibungen und den tatsächlichen Brückenarbeiten. "Das ist ein anspruchsvolles Großprojekt", sagt er. Zurzeit sitzen die Verantwortlichen bei Straßen.NRW an der Ausschreibung für das Gesamt-Brückenbauwerk. Dabei geht es um ein Kostenvolumen von rund neun Millionen Euro. "Das wird europaweit ausgeschrieben", sagt Krumschmidt. Die Vergabe soll im kommenden März erfolgen. Die Detailaufgaben sind erheblich: Rückbau der ersten Brücke, Neubau der Brücke in Fahrtrichtung Köln, Rückbau der zweiten Brücke, Neubau des zweiten Brückenwerks.

 Für Autofahrer, die auf der A 57 in Richtung Neuss fahren, ist die dritte Behelfsbrücke rechts sehr gut zu erkennen. Sie spielt eine entscheidende Rolle beim Neubau des Brückenbauwerks.

Für Autofahrer, die auf der A 57 in Richtung Neuss fahren, ist die dritte Behelfsbrücke rechts sehr gut zu erkennen. Sie spielt eine entscheidende Rolle beim Neubau des Brückenbauwerks.

Foto: Linda Hammer

Der Brückenexperte geht davon aus, dass das Unternehmen, das im Frühjahr den Zuschlag erhält, unmittelbar mit dem Abbau der Behelfsbrücke beginnen kann, auf der heute die Autos Richtung Köln rollen. Dabei handelt es sich um Einzelteile, die zu einem Ganzen zusammengesetzt und wieder auseinandergenommen werden und ins Brückendepot nach Schiefbahn gebracht werden. An der Stelle dieser Notbrücke kann dann die erste "richtige" Brücke gebaut werden. Der "Kölner" Verkehr rückt dann auf die zweite Behelfsbrücke, der Verkehr Richtung Norden eben auf die jetzt montierte dritte Notbrücke.

Massenunfall auf A57: Brücke nach Brand einsturzgefährdet
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Von Verkehrsbehinderungen geht man bei Straßen.NRW während der Bauphase nicht aus. "Vielleicht müssen wir in Ausnahmefällen einmal einen Fahrstreifen sperren", heißt es von dort, "aber eigentlich ist es vorgesehen, dass in der gesamten Bauzeit jeweils zwei Fahrspuren nutzbar sind." Zwischenzeitlich werden immer mal wieder Teilbeläge der Notbrücken ausgewechselt, weil sie verschlissen sind. Bei den Vorarbeiten auf dieser Baustelle hatten die Verantwortlichen große Probleme mit Diebstählen. Mehrfach wurde das Areal nachts heimgesucht und Arbeitsgeräte im Wert von über 15 000 Euro wurden gestohlen. Diebe waren sogar so dreist, dass sie in einem Fall mit einem Sattelschlepper kamen, um an einem Wochenende sechs jeweils 800 Kilogramm schwere Spundwände abzutransportieren.

Damit ist aber inzwischen Schluss und auf der Baustelle Ruhe eingekehrt. Denn die Firma Heitkamp hat mit "Bauwatch" eine Kameraüberwachung installiert, die mit einer Kamera an einem Teleskopmast die gesamte Baustelle in einem Radius von hundert Metern im Blick hat. Ein Bewegungsmelder löst einen Alarm in einer Meldezentrale aus, die bei Bedarf sofort die Polizei informieren kann.

(NGZ)
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