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Dormagen Ein höllisch gutes Theaterstück am Leibniz-Gymnasium

Dormagen · Das "Tor zur Hölle" öffnet seine Pforten. Die große Premiere des düsteren Theaterstücks der Oberstufenschüler des Leibniz-Gymnasiums war gut besucht, das Publikum setzte sich aus einer bunten Mischung von Familie, Mitschülern und Lehrern zusammen.

 Ein starkes "Tor zur Hölle" boten die Leibniz-Schüler.

Ein starkes "Tor zur Hölle" boten die Leibniz-Schüler.

Foto: ATI

Das Stück orientiert sich an Jean Paul Sartres "Geschlossener Gesellschaft", wobei die Thematik der Sieben Todsünden aufgegriffen wurde. Besonders das prächtige Bühnenbild, gemalt von Kunstlehrerin Susanne Rosier, und die Requisiten wie ein schwebendes Bett sowie verschiedenste Skulpturen, beeindrucken.

Die drei Hauptdarsteller Garcin, Inés und Estelle werden im Jenseits auf winzigem Raum zusammengesperrt und es gibt kein Entkommen. Nie erlischt das Licht, nie finden sie Schlaf. Die drei Verstorbenen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, haben in ihrem Leben auf der Erde scheußliche Taten vollbracht: Garcin, gespielt von den Zwillingsbrüdern Leon und Niklas Michel, fand Freude daran seine Frau bis in den Tod zu quälen und versagte als Politiker in entscheidender Situation feige. Die lesbische und hochintellektuelle Inés (Gina Mielke), hat ihre Geliebte Florence zum Mord angestiftet. Von Schuldgefühlen geplagt vergiftete Florence anschließend Inés und sich selbst. Die mädchenhafte Estelle (Svenja Wagner) war zu Lebzeiten verheiratet und hat ihren Mann mit einem Jüngeren betrogen. Sie wurde schwanger und tötete das uneheliche Kind kaltblütig. Zur Strafe müssen die drei nun bis zum Ende aller Zeit miteinander verbringen. Sie sind verdammt dazu die anderen beständig zu quälen und selbst von ihnen gequält zu werden. Problematisch hierbei ist, dass sich Inés nach der schönen Estelle verzehrt, diese aber nichts von ihr wissen will und stattdessen Garcin bezirzt. Doch Garcin wiederum ist von Inés intellektueller Art angetan.

Diese Hölle verzichtet auf körperliche Schmerzen, allein die Gesellschaft der jeweils anderen ist für die Verstorbenen Qual genug, denn sie können weder voneinander lassen, noch voreinander fliehen, noch können sie sich umbringen. Im Laufe des Stücks gestehen sich die drei Verdammten ihre grauenvollen Taten, während auf der Hauptbühne ihre Hinterbliebenen ihr sündhaftes Leben fortführen. Nach und nach werden die sieben Todsünden: Stolz, Geiz, Neid, Wollust, Völlerei, Trägheit und Zorn, vorgestellt.

Rund ein Jahr verbrachten die 18 Darsteller und weitere Mitwirkende mit den Vorbereitungen und Proben für die zwölfte Inszenierung der Theater-AG-Leiterin und Regisseurin Nicole Kassanke. "Wir fanden es spannend, die menschliche Verfehlung mit den sieben Todsünden darzustellen", sagt Kassanke. "Das Besondere in diesem Jahr ist, dass nur vier Schüler des Stücks Bühnenerfahrung haben. Die anderen Darsteller sind alle Neueinsteiger."

(NGZ)
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