Dormagen Ein neuer Diakon für die ganze Familie

Dormagen · Christoph Appinger füllt seit 1. März eine neu geschaffene Stelle in der Evangelischen Kirchengemeinde aus.

 Christoph Appinger ist mit vielen Ideen nach Dormagen gekommen. Zuletzt hatte sich der 30-Jährige in einer Viersener Kirchengemeinde vor allem in der christlichen Jugendarbeit betätigt.

Christoph Appinger ist mit vielen Ideen nach Dormagen gekommen. Zuletzt hatte sich der 30-Jährige in einer Viersener Kirchengemeinde vor allem in der christlichen Jugendarbeit betätigt.

Foto: Andreas Woitschützke

Die kultige Friday-Night-Konzertreihe an der Christuskirche hat er schon wenige Tage nach seinem Amtsantritt am 1. März kennengelernt. Christoph Appinger sah sich den Auftritt von "Space Oddity" an, eine Band, die sich dem Werk der Anfang 2016 verstorbenen Musik-Legende David Bowie verschrieben hat. "Und er hat sich sogar eine Karte gekauft", merkt Pfarrer und Friday-Night-Initiator Frank Picht schmunzelnd an. Dabei hätte sicher niemand etwas dagegen einzuwenden gehabt, wenn Appinger freier Eintritt gewährt worden wäre. Schließlich ist der 30-Jährige nun als neuer Diakon fester Bestandteil der Evangelischen Kirchengemeinde Dormagen - und nutzt gerade jede Gelegenheit, sich mit seinem neuen Umfeld und den Menschen dort vertraut zu machen. Dazu gehört es für ihn auch, in Dormagen zu wohnen. "Ich möchte in der Gemeinde sichtbar sein", sagt der gebürtige Braunschweiger, der längere Zeit im Ruhrgebiet gelebt hat, in Herne.

Nachdem Pfarrer Ingolf Schiefelbein im Jahr 2015 in den Ruhestand gegangen war, war dessen Stelle vakant gewesen. "Die Frage, die sich uns in der Gemeinde stellte, war, ob wir sie wieder neu mit einem Pfarrer besetzen oder etwas Anderes machen", erklärt Picht. Nachdem die Zahl der Pfarrersstellen als ausreichend erachtet wurde, "haben wir nach einer ,offenen Flanke' gesucht", fügte er hinzu. Und die Gemeinde wurde fündig im großen Bereich Kinder, Jugendliche und (junge) Familien. Dort soll es nun unter Federführung von Christoph Appinger künftig mehr Angebote geben. Er soll eine "Scharnierfunktion" wahrnehmen zwischen Kirche und zum Beispiel den Kindertagesstätten mit rund 500 Kindern und deren Familien.

"Es gab jahrelang keine Kindergottesdienste bei uns", nennt Pfarrer Picht einen Ansatzpunkt. Doch nicht nur diese möchte der neue Diakon organisieren, sondern auch Kindergartengottesdienste in Zons und eine Art Familientreff aufziehen, der eventuell in Rheinfeld eingerichtet werden könnte. Erste Kontakte zu Jugendlichen möchte er knüpfen, indem er die Teilnehmer der Sommerferienfreizeit anschreibt. Eine weitere Herausforderung wird es sein, ehrenamtliche Helfer zu gewinnen. "Denn natürlich kann Christoph Appinger nicht alle Ideen alleine umsetzen", weiß Picht.

Den Weg nach Dormagen habe er über die Stellenbörse der Evangelischen Kirche in Deutschland gefunden, erzählt Christoph Appinger. "Mich hat es gereizt, in nur einer Gemeinde zu arbeiten." Die aber hat immerhin sieben eigene Einrichtungen - an Abwechslung wird es da für ihn in Dormagen sicherlich nicht fehlen.

Als Durchgangsstation auf dem Weg zum Pfarrer betrachtet der 30-Jährige die Übernahme des Diakon-Amtes übrigens nicht. "Einmal Pfarrer zu werden, ist inzwischen eher keine Option mehr für mich", sagt der vielseitig Interessierte, der nicht nur gerne Freunde trifft, Gesellschaftsspiele mag und Kinofilme schätzt, sondern auch sportinteressiert ist: "Ich spiele zum Ausgleich gerne Tischtennis und Fußball." Weil er guter Livemusik ebenfalls nicht abgeneigt ist, wird sein erster Besuch der Friday-Night-Konzertreihe garantiert nicht sein letzter gewesen sein. Und beim nächsten Mal lässt Pfarrer Frank Picht für seinen neuen Diakon bestimmt eine Freikarte springen.

(ssc)
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