Dormagen Einkaufen an Heiligabend - oder nicht?

Dormagen · Der 24. Dezember fällt auf einen Sonntag. Lebensmittelgeschäfte oder Bäckereien dürften ihre Läden öffnen. Der Hit-Markt kündigt an, das Geschäft geschlossen zu haben. Edeka Büttgen sowie Rewe Uderhardt und Kraus zögern noch.

 Die Haltung von Thomas Dümmer ist klar: "Wir machen an Heiligabend nicht auf." sagt der Chef des Hit-Marktes im Gewerbegebiet Top West.

Die Haltung von Thomas Dümmer ist klar: "Wir machen an Heiligabend nicht auf." sagt der Chef des Hit-Marktes im Gewerbegebiet Top West.

Foto: G. Salzburg

Das Weihnachtsfest bietet in diesem Jahr die Chance auf ein ganz langes, arbeitsfreies Wochenende, weil der Heilige Abend auf einen Sonntag fällt. Das bedeutet, dass an diesem Tag alle Geschäfte geschlossen haben - im Prinzip. Aber das Ladenöffnungsgesetz des Landes Nordrhein-Westfalen eröffnet die Möglichkeit, dass einige Branchen doch öffnen können, wenn es um Artikel für den täglichen Bedarf geht. Also im Wesentlichen Lebensmittel. Aber auch Weihnachtsbäume dürften noch verkauft werden. In Dormagen geht die Tendenz dahin, dass womöglich alle Läden an Heiligabend geschlossen haben, auch die, die öffnen dürften. "Wir machen nicht auf", sagt Thomas Dümmer, Geschäftsführer des Hit-Marktes im Gewerbegebiet Top West. Andere überlegen noch.

Als größter Einkaufsmarkt in der Stadt setzt er damit ein Signal. "Es gibt nur alle zig Jahre diese Konstellation, da gönne ich jedem Mitarbeiter, dass der den Heiligen Abend zu Hause verbringen kann. Wir bekommen unser Geschäft auch am Samstag abgewickelt", so Dümmer. Abwartend reagiert Markus Büttgen. Er ist Franchisenehmer bei Edeka und könnte daher seine Filiale am Weißen Stein in Stürzelberg öffnen. Diese Option will er womöglich ziehen. Er sagt: "Ich beobachte das Umfeld, was machen die Mitbewerber." Das ist neben dem Hit-Markt der nebenan angesiedelte Lidl-Markt. "Vom Gefühl her würde ich sagen, wir könnten es machen. Aber auf der anderen Seite gönne ich den Mitarbeitern natürlich auch einen freien und gesegneten Sonntag", sagt Büttgen. Der Geschäftsmann ist fest davon überzeugt, dass die Kunden kommen würden, wäre die Filiale geöffnet. Büttgen sagt, dass es kein Problem wäre, "vier, fünf Mitarbeiterinnen" zu generieren, die für eine Öffnung nötig wären. Die bekämen dann auch acht Stunden für vier Stunden Arbeit bezahlt. "Wenn es der Markt fordert, werden wir da sein." Während die klassische Rewe-Filiale in Delhoven an Heiligabend aufgrund der Konzernentscheidung geschlossen haben wird, ist dies bei Franchisenehmer Bernd Uderhardt in Zons noch nicht entschieden. "Zu 80 Prozent sind wir entschlossen, nicht zu öffnen. Die Entscheidung fällt in zwei Wochen. Würden wir öffnen, kämen die Kunden", ist Uderhardt überzeugt. Bei der Bäckerei-Kette Kraus ist ebenso noch keine Entscheidung gefallen, eine Öffnung also noch möglich. Anders beim Edeka Fausten & Knell in Nievenheim: "Wir haben auf jeden Fall geschlossen", sagt Filialleiterin Janine Knell. "Es ist vorher genügend Zeit, um alles einzukaufen." Das wird auch bei Edeka Geurtz in Horrem so gesehen.

Pfarrer Peter Stelten (St. Michael) wünscht sich, in dieser Frage arbeitnehmerfreundlich zu denken. "Sonst haben wir bald sieben Werktage und alle Tage sind gleich." Sonn- und Feiertage sollten alltagsfrei gehalten werden, um "durch Stille zur Besinnung zu kommen". Das gehe durch Dauer-Kommerz, Dauer-Beschallung verloren. "Eine stille Zeit dient dem Menschen."

(schum)
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