Analyse Entscheidende Monate

Dormagen · Deichverband Dormagen/Zons

 Nicht nur in Stürzelberg muss der Deich saniert werden.

Nicht nur in Stürzelberg muss der Deich saniert werden.

Foto: ati

Der Deichverband Dormagen/Zons hat die ersten fünf Wochen unter neuer Führung hinter sich. Sie waren turbulent. Der neue Deichgräf Reinhard Hauschild möchte verloren gegangenes Vertrauen wieder herstellen - auch daher plädiert er dafür, keine personenbezogene Kritik zu üben. Ein guter Ansatz, wenn sich alle Erbentagsmitglieder daran halten. In der vergangenen Sitzung glichen allerdings manche Wortbeiträge eher Schuldzuweisungen an den bisherigen Deichgräfen Eduard Breimann. Auch Hauschild selbst sagte in seiner Erklärung, er habe sich "einige Male über das undemokratische und elitäre Verhalten des Verbandes in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten geärgert." Er strebe nun an, "im konstruktiven Dialog miteinander um die beste Lösung zu diskutieren." Das macht Sinn und ist nötig, um den Streit zu überwinden. Das Gefühl für das Miteinander wieder zu beleben, ist eine der schwierigen Aufgaben, die vor dem Deichgräfen stehen.

Die Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen, macht Sinn und scheint gut angelaufen zu sein. Ob die jetzt erhöhten Aufwandsentschädigungen an die Ehrenamtler gerechtfertigt sind, kann nur die Zukunft zeigen. In der wird der Deichverband, vor allem seine Führung, zeigen müssen, dass er den vielfältigen Anforderungen an die vorbereitende Planung und den Bau der großen Sanierung des Dormagener Deiches gerecht wird. Gerade in den nächsten Monaten kommt es darauf an, wie der Deichverband die entscheidenden Weichen für die Hochwassersicherheit stellen wird.

Das Thema "Gebührengerechtigkeit" muss jedoch warten, da die Bezirksregierung einer pauschalen Umlegung der Deichgebühren auf ganz Dormagen, ohne dass die neuen Gebührenzahler einen nachweisbaren Nutzen davon hätten, kritisch gegenüber steht. Damit wird die Hauptforderung der IG Deich zunächst auf Eis gelegt, bis eine "gerichtsfeste" Lösung - angedacht ist ein Staffel-Modell - gefunden ist. Jetzt steht die Sicherung des Hochwasserschutzes im Fokus des Verbandes - und so sollte es bei allem Verständnis für die Prüfung der Kosten-Umverteilung auch sein.

(NGZ)
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