Analyse Erfahrener Ratgeber

Dormagen · Beigeordneten-Bewerber Krumbein

Dass sich mit Robert Krumbein ein (Ex-)Dormagener um die Stelle des Ersten Beigeordneten beworben hat, machte schnell die Runde in der Stadt. Der 58 Jahre alte Beigeordnete der Stadt Solingen und ehemalige SPD-Landtagsabgeordnete hat nach 27 Jahren als Ratsmitglied - davon 18 Jahre als SPD-Fraktionschef - viele Kontakte nach Dormagen und weit darüber hinaus. Die Verbundenheit zur Heimatstadt und die gute Vernetzung riss auch seit seinem Amtsantritt in Solingen im Oktober 2008 nicht ab.

Diese Erfahrungen machen ihn zum aussichtsreichen Kandidaten, obwohl die Entscheidung noch nicht gefallen ist, wie Mitglieder der "Findungskommission" nicht müde werden zu betonen: Unter den 23 Bewerbern seien mehrere gut geeignet. Bei gleicher Qualifikation mehrerer Kandidaten, so sollen sich CDU und SPD geeinigt haben, käme der SPD-Bewerber zum Zuge, was auch für Krumbein spräche. Doch nicht das Parteibuch, sondern Vita und Auftreten sollen zählen.

Am 16. Juni entscheidet der Rat. Die Wahl Krumbeins ist sehr wahrscheinlich - und würde auch über SPD-Kreise hinaus Sinn machen: Er könnte an der Seite des jungen und dynamischen Bürgermeisters Erik Lierenfeld (SPD) mit der zur Beigeordneten aufsteigenden Dezernentin Tanja Gaspers (CDU) eine proportional gut besetzte Verwaltungsspitze bilden - und sie als erfahrener Ratgeber trotz Verkleinerung nach dem Ruhestand-Ausscheiden des Dezernenten Gerd Trzeszkowski stärken. Dass Krumbein sich aus einer besser bezahlten Stelle mit mehr Aufgaben in einer Großstadt nach Dormagen beworben hat, zeigt seine Bereitschaft, in seiner Heimatstadt etwas zu bewegen: eine Unterstützung der Rathausspitze, kein Karriere-Schritt zum Bürgermeisteramt, das er für sich ausschließt.

(NGZ)
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