Dormagen Erfolgsgeschichte "Piwipper Böötchen"

Dormagen · Seit fünf Jahren befördert die "Piwipp" an Wochenenden und Feiertagen von Ostern bis Oktober Passagiere zwischen Rheinfeld und Monheim. Inzwischen hat das Schiff 100.000 Fahrgäste über den Rhein übergesetzt.

 Das "Piwipper Böötchen" drehte seine Runden unter den Wasserfontänen des Feuerlöschboots des Chemparks bei der Schifffahrt-Jubiläumsfeier am Monheimer Ufer.

Das "Piwipper Böötchen" drehte seine Runden unter den Wasserfontänen des Feuerlöschboots des Chemparks bei der Schifffahrt-Jubiläumsfeier am Monheimer Ufer.

Foto: cw-

Zuerst wurden die Initiatoren um Professor Heiner Müller-Krumbhaar belächelt, als sie mit einem eigenen Boot die Jahrhunderte alte Fährverbindung zwischen Dormagen-Rheinfeld und Monheim wieder aufleben lassen wollten. Doch durch Beharrlichkeit und viel Engagement der rund 150 Mitglieder des Vereins "Piwipper Böötchen" transportiert das Motorschiff "Piwipp" seit September 2012 wieder Fußgänger und Radler auf der zuvor 35 Jahre unterbrochenen Route über den Rhein.

Inzwischen ist es eine Erfolgsgeschichte: "Wir haben die Zahl von 100.000 Fahrgästen erreicht", erklärte Müller-Krumbhaar unter großem Applaus der Gäste bei der Jubiläumsfeier "800 Jahre Schifffahrt in Monheim", bei der auch fünf Jahre "Piwipp" gefeiert wurden. Die Werkfeuerwehr des Chemparks Dormagen gratulierte - im Jahr des 100-jährigen Werk-Bestehens - mit einem besonderen Gruß: Das Currenta-Feuerlöschboot feuerte riesige Fontänen aus vier Wasserkanonen ab. Das gerade nach Monheim übersetzende "Piwipper Böötchen" drehte ein paar Freuden-Runden unter den Wasserfontänen. "Wir sind nicht nass geworden, nur unsere Räder ein wenig", sagte ein Radler lachend beim Ausstieg.

Überhaupt herrschte beim Fest des Böötchen-Vereins mit der Großen Monheimer Karnevalsgesellschaft gute Laune, auch beim Monheimer Bürgermeister Daniel Zimmermann, der ebenso wie sein Dormagener Amtskollege Erik Lierenfeld den Mitstreitern um Professor Müller-Krumbhaar für ihr ehrenamtliches Engagement dankte: "Schon damals haben Sie angeregt, hier einen richtigen Anleger zu bauen, der die Überfahrt trotz Niedrig- oder Hochwasser erlaubt. Da habe ich gewusst, das wird richtig teuer", wies Zimmermann auf den großen Anlegesteg hin, der bald nicht nur für die "Piwipp", sondern für Boote bis zu 135 Metern Länge geeignet ist und Ende des Monats in Betrieb genommen wird. "Der Rhein trennt längst nicht mehr", stellte Kreiskulturdezernent Tillmann Lonnes fest und warb für gegenseitige Besuche.

"Wenn Professor Heiner Müller-Krumbhaar und sein Böötchen-Verein nicht wären, die die Fährverbindung wiederbelebt haben, hätten wir jetzt auch keinen neuen Anleger", lobte Landrat Thomas Hendele aus dem Kreis Mettmann das ehrenamtliche Engagement. Das hob auch Dormagens Bürgermeister Lierenfeld heraus: "Ein großartiger Erfolg." Zudem sah er durch den Anleger neue Chancen für den Flusskreuzfahrt-Tourismus, wie er in Zons ebenso zu beobachten sei. Er betonte, dass die Stadt Dormagen wohl "Monheims dauerhafteste und verlässlichste Handels-Partnerin seit 1374" sei, seitdem die Verbindung urkundlich gesichert sei.

Auch Lierenfelds Vorgänger, Peter-Olaf Hoffmann, der als Beisitzer im "Piwipper Böötchen"-Vorstand wirkt, freute sich über "die große Leistung. Die 100.000 Passagiere sind Wahnsinn". Er hat als Aufsichtsratsvorsitzender der fusionierten VR Bank "beste Erfahrungen" mit dem sprichwörtlichen Brückenbau gemacht: "Das Böötchen ist wichtig, weil es eine Verbindung zwischen den Menschen aus Dormagen und Monheim schafft."

(NGZ)
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