Dormagen Erste Pläne für neues Beethoven-Quartier

Dormagen · Besucher kritisieren Verdichtung und Höhe der Häuser. Nächste Präsentation: 7. November.

 Auf großes Interesse stieß die erste Präsentation der Architekten. Ihre Ideen und Vorschläge wurden direkt an den Modellen diskutiert.

Auf großes Interesse stieß die erste Präsentation der Architekten. Ihre Ideen und Vorschläge wurden direkt an den Modellen diskutiert.

Foto: kds

Rund 80 Interessierte, darunter viele Anwohner, wollten am Mittwoch Abend wissen, was sich die vier Architekturbüros für die Entwicklung des neuen Beethoven-Quartiers ausgedacht haben. Auf große Begeisterung der Besucher stießen die Entwürfe nicht gerade, weil vor allem die Anwohner rund um den heutigen Sportplatz und um die Realschule am Sportpark sich gerne eine sehr lockere Bebauung mit eher niedrigen Häusern wünschen. Das wird so nicht kommen. Denn: "Die Stadt wünscht sich dort ein sozial gemischtes, vielfältiges, buntes Quartier", sagte Jochen Füge von der ISR Innovative Stadt- und Raumplanung GmbH, die die Moderation in diesem Verfahren hat. "Es geht um junges Wohnen, um Senioren, um Barrierefreiheit, um Eigentums- und um Mietwohnungen, eher um drei- bis viergeschossige Häuser als um Einfamilienhäuser." Gleichwohl: Anregungen und Kritik (so an einer vermeintlich überlasteten Beethovenstraße), die es in diesem ersten "Zwischenkolloqium" gab, wollen Preisrichter und Architekten in die weitere Bearbeitung der Pläne aufnehmen. Die Endfassungen präsentieren die Experten dann am 7. November, ehe die Jury über den Sieger-Entwurf entscheidet.

Was haben die Architekten und Landschaftsarchitekten zu bieten? Das vorhandene Grün, der parkähnliche Charakter im Außenbereich, der Baumbestand - für alle Teilnehmer ein wichtiger Bestandteil ihrer Planung. Gleichwohl gibt es Unterschiede. Das Büro Reichert Haase aus Aachen spricht von "Wohnhöfen im Park". Geschützte Innenbereiche im Quartier werden zu Innenhöfen, zu Kommunikationsorten und Spielflächen. Um das Quartier zieht sich ringförmig ein auch durch Neuanpflanzungen ausgeweiteter Stadtpark und Rundweg. Es gibt nur einzelne Stellplätze, die Autos parken in Tiefgaragen. Trojan + Trojan (Darmstadt) sprechen von einem "Urbanen Gartenstadt-Quartier". Bindeglied ist der Beethovenplatz, an dem Gemeinschafts-, Sozial- und Serviceeinrichtungen liegen; dazu kommen drei weiträumige Wohnhöfe. Einen Akzent setzt ein achtgeschossiges Punkthaus, sonst dominieren mehrgeschossige Einzel- und Doppelhäuser. Geparkt wird in Tiefgaragen, vorgeschlagen wird ferner der Bau eines "grünen Parkhauses" am Hallenbad. Unter dem Titel "Wohnhöfe am Park - Neue Nachbarschaften" planen Thomas Schüler Architekten (Düsseldorf). "Die Größe des Parks ist eine tolle Sache", so der Inhaber, "ihn erhalten und im Quartier ein kompaktes Baufeld schaffen" ist sein Ziel. Ebenso ein "möglichst autofreies Quartier". Eine "Mobilitätsstation" im Quartier soll Car-Sharing und E-Bikes bieten.

Der Entwurf von Ortner und Ortner (Köln) unter dem Titel "Beethovens Gärten" unterschied sich durch den üppigen Grünraum und den Anspruch mit "kleinteiligen und überschaubaren" Wohneinheiten. Und: Geparkt wird direkt am Haus. "Ich glaube nicht an die Tiefgaragen-Thematik", so Christian Heuchel.

(schum)
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