Dormagen Europa-Projekt der Leibniz-Schüler mit Tour-de-France-Atmosphäre

Dormagen · Kaum hatte die diesjährige Tour de France Düsseldorf und den Rhein-Kreis Neuss verlassen, da konnten 20 Neuntklässler des Hackenbroicher Leibniz-Gymnasiums erneut die Atmosphäre dieses Radsport-Großereignisses erleben - hautnah an der Strecke in Mondorf-les-Bains in Luxemburg. Von dort führte die vierte Etappe ins französische Vittel, und die Hackenbroicher waren live dabei. Der Abstecher drängte sich geradezu auf, denn die Schüler um Lehrerin Anke Weckbecker waren ohnehin gerade für drei Tage in Luxemburg zu Gast. Die Fahrt bildete den Abschluss des Differenzierungskurses Geschichte-Europa, in dem sich die Jugendlichen zwei Schuljahre lang mit europäischer Historie und europäischen Fragen beschäftigt hatten.

 20 Leibniz-Schüler gingen mit Lehrerin Anke Weckbecker (2.v.r.) auf Tuchfühlung mit Europa - auch bei der Tour-de-France-Etappe in Luxemburg.

20 Leibniz-Schüler gingen mit Lehrerin Anke Weckbecker (2.v.r.) auf Tuchfühlung mit Europa - auch bei der Tour-de-France-Etappe in Luxemburg.

Foto: Leibniz

Die Tour zeigte die fröhliche Seite Europas. Doch den Gymnasiasten, die sich im Unterricht unter anderem mit der Besatzungszeit in Dormagen nach dem Ersten Weltkrieg befasst hatten (Kreisarchivar Stephen Schröder leistete dabei wertvolle Unterstützung) wurden bei ihrer Exkursion auch die Folgen eines nicht geeinten Europas eindringlich vor Augen geführt - zum Beispiel beim Besuch des Soldatenfriedhofes im nicht weit entfernten Lommel in Belgien. 42.000 Gräber von Gefallenen befinden sich dort. Ihr sei klar geworden, dass die Europäische Union viel mehr sei als ein Länderbündnis, erzählte Schülerin Franziska Buchkremer beeindruckt, und ihre Klassenkameraden Lukas Quack, Denise Balvers, Laura Sajewski und Lucy Behrendt empfinden ganz ähnlich. "Der Zusammenhalt in Europa ist wichtig", urteilte Laura Sajewski, gerade für dauerhaften Frieden.

Bei der Tour de France pflegten die Hackenbroicher den europäischen Austausch auf ganz alltägliche Weise, im Gespräch an der Strecke mit einem luxemburgischen Polizisten. "Er hat uns prompt ein Baguette geschenkt", erzählten die Schüler fröhlich.

Zum Programm der Abschlussfahrt gehörten auch der Besuch des Europamuseums Schengen und die Besprechung von Referaten zu europäischen Fragen und Einrichtungen wie dem Europäischen Gerichtshof. Ein selbst gedrehter Film rundete den Aufenthalt ab.

(ssc)
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