Dormagen Falscher LKA-Beamter lockt Senior in eine Falle

Dormagen · Von Duisburg lockte ein angeblicher Mitarbeiter des Landeskriminalamtes (LKA) einen Senior wegen einer vorgeschobenen Falschgeld-Überprüfung nach Horrem, wo der dreiste Dieb mit mehreren tausend Euro entkam.

Der falsche LKA-Mitarbeiter meldete sich bei dem Duisburger Senior und überraschte den älteren Herrn mit detailliertem Wissen zu dessen Vermögensverhältnissen, wie die Polizei erklärt: "Er behauptete, das in einem Schließfach deponierte Geld des Duisburgers sei von Kriminellen gegen Falschgeld ausgetauscht worden." In weiteren Gesprächen, unter anderem mit einem angeblichen Oberstaatsanwalt, überzeugten die Betrüger ihr Opfer davon, dass das angebliche Falschgeld zur Untersuchung nach Düsseldorf gebracht werden müsse. Daraufhin holte der Senior den Geldbetrag aus dem Wertfach seines Geldinstitutes und fuhr am Dienstag gemäß den Anweisungen der Betrüger mit einem Taxi zu einem Treffpunkt in Dormagen. Laut Polizei betrugen allein die Fahrtkosten mehr als 100 Euro.

An dem Übergabeort - einem Garagenhof in der Nähe einer Bushaltestelle an der Weilerstraße in Horrem, wo ein Streifenwagen das Geld in Empfang nehmen sollte - wartete gegen 11.30 Uhr nicht die Polizei, sondern ein Mann, der sich als "Martin" vorstellte. Er überrumpelte sein Opfer, entriss ihm die Tasche mit dem Geld floh. Wie die Polizei ermittelte, wartete ein Komplize in einem Fluchtauto auf den Räuber.

Der überfallene Senior blieb schockiert zurück. Wieder zuhause, erstattete er Anzeige bei der Polizei in Duisburg. Zunächst war der Tatort nicht genau bekannt und musste erst durch Befragung des Taxifahrers ermittelt werden.

Die Ermittlungen leitet das Kriminalkommissariat 12 der Polizei im Rhein-Kreis Neuss. Die Fahnder suchen anhand der Täterbeschreibungen nach den Räubern: Der Mann, der sich in Dormagen "Martin" nannte, wird als etwa 25 bis 30 Jahre alt, schlank und zirka 1,80 Meter groß beschrieben. Er hatte schwarze, kurze Haare und sprach akzentfrei Deutsch. Sein Erscheinungsbild beschreibt der Senior als "südländisch". Bekleidet war der Unbekannte mit einer Jeans und einem beigen T-Shirt. Er hatte eine Bauchtasche bei sich, in der der Zeuge ein rotes Ausweisdokument (Reisepass) zu erkennen glaubte.

Der Fahrer des Fluchtwagens war ebenfalls etwa 1,80 Meter groß, aber von korpulenter Statur. Er hatte kurze, brünette Haare und sein Aussehen wurde vom Zeugen als "typisch Deutsch" beschrieben. Hinweise an die Polizei unter 02131 3000.

(cw-)
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