Helga Kremer stellt in der Galerie-Werkstatt aus Farbe und Form im spannenden Dialog

Helga Kremer stellt in der Galerie-Werkstatt aus · Wer Landschaften und Stillleben, röhrende Hirsche oder lachende Zigeunerinnen als Motive bevorzugt, dürfte mit der abstrakten Malerei Helga Kremers nicht viel anfangen können. Die Nievenheimerin stellt zurzeit in der Galerie-Werkstatt Knechtsteden neben einigen wenigen Objekten ihre Bilder aus. Bilder, die sich dem Betrachter wohl erst auf den zweiten, dritten und vierten Blick erschließen - oder ihr Geheimnis gar für sich behalten. Bilder und einige Objekte zeigt Helga Kremer aus Nievenheim zurzeit in der Galerie-Werkstatt im Kloster Knechtsteden. Wer sich in ihre Malerei vertieft, soll auf Entdeckungsreise gehen "und vielleicht selbst bei sich etwas wiederfinden". Am Wochenende ist in der Ausstellung auch das Gespräch mit der Künstlerin möglich. NGZ-Foto: H. Jazyk

Wer Landschaften und Stillleben, röhrende Hirsche oder lachende Zigeunerinnen als Motive bevorzugt, dürfte mit der abstrakten Malerei Helga Kremers nicht viel anfangen können. Die Nievenheimerin stellt zurzeit in der Galerie-Werkstatt Knechtsteden neben einigen wenigen Objekten ihre Bilder aus. Bilder, die sich dem Betrachter wohl erst auf den zweiten, dritten und vierten Blick erschließen - oder ihr Geheimnis gar für sich behalten. Bilder und einige Objekte zeigt Helga Kremer aus Nievenheim zurzeit in der Galerie-Werkstatt im Kloster Knechtsteden. Wer sich in ihre Malerei vertieft, soll auf Entdeckungsreise gehen "und vielleicht selbst bei sich etwas wiederfinden". Am Wochenende ist in der Ausstellung auch das Gespräch mit der Künstlerin möglich. NGZ-Foto: H. Jazyk

Vordergründig geht es Helga Kremer bei ihrer Ausstellung lediglich um Farben und Formen. Doch eigentlich - und es wäre kurios, wenn nicht - bedient sie sich beider Aspekte als Ausdrucksmittel ihrer Stimmungen, Gedanken und Gefühle. Rot-orange leuchtet es aus vielen ihrer Werke, daneben dominieren strahlendes Türkis oder Violett. Der fast schon überschwengliche Einsatz mancher Farbtöne in vielen Schattierungen hat seinen Grund.

Allein Rot deckt für sie das breite "Spektrum von Aggressivität und Wut bis zu Kraft und Wärme" ab. Die Komposition der Bilder scheint zufällig, und in der Tat entwickelt sich für Helga Kremer vieles erst nach und nach. Doch sie bleibt einer Linie verpflichtet. Es gibt immer wieder so etwas wie einen "Eye catcher", unterschiedlich große Akzente, um die sich das Farbenspiel dreht. Die 63-Jährige lässt sich auch von Materialien wie Eisen, Stoff, Papier oder Sand inspirieren. Daraus sind Collagen entstanden, etwa die mit dem Titel "Freiheit".

"Aus einem Stück, das ich auf die Leinwand klebe, entwickelt sich der Rest." Darüber hinaus malt sie auch nach Musik: "Eine wunderschöne Sache. Dabei kann man sich ganz vergessen." Und in der Tat gelingt es ihr mit durchaus experimentell zu nennender Farbzusammenstellung das Gehörte visuell umzusetzen - zum Beispiel im Triptychon "Dance in the light". Ein weiteres, nachgerade "sprechendes" Bild trägt den Titel "Terra" (Erde): Ocker, Braun-Rot, Schwarz und Weiß beherrschen den Raum.

Das Abstrakte tritt hier etwas zurück, die Künstlerin lässt den Betrachter eintauchen in eine Art Szenerie. Assoziationen tauchen auf, in der Phantasie beginnt man, langsam durch das Bild zu spazieren. Wer sich in die Malerei von Helga Kremer vertieft, soll auf Entdeckungsreise gehen "und vielleicht selbst bei sich etwas wiederfinden". Die Exponate sind zumeist recht groß und damit zugleich wenig wohnzimmertauglich. Jedes wirkt für sich, doch im Zusammenhang betrachtet, erkennt man sofort den expressiven Gestaltungswillen. Es ist ein spannendes Unterfangen, diesem roten Faden zu folgen!

Die Ausstellung in der Galerie-Werkstatt in Knechtsteden ist Samstag sowie am Sonntag von 14 bis 17.30 Uhr geöffnet. Die Künstlerin ist anwesend. Simon Hopf

(NGZ)
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