Dormagen FDP fordert Hundewiese für Dormagen

Dormagen · Stadt sucht nach einem Areal, aber es steht kein Geld zur Verfügung. Rat lehnt 10.000 Euro-Invest für Zaun ab.

 Noch normale Gassi-Geherin oder schon Hunde-Dompteurin? Kerstin Ruhe genießt die volle Aufmerksamkeit der sechs Vierbeiner.

Noch normale Gassi-Geherin oder schon Hunde-Dompteurin? Kerstin Ruhe genießt die volle Aufmerksamkeit der sechs Vierbeiner.

Foto: Berns

In Dinslaken gibt es sie, in Nettetal auch und in Düsseldorf gleich dutzendfach: Freilaufareale für Hunde. In Dormagen kämpft die FDP seit zwei Jahren fast alleine auf weiter Flur darum, dass in der Stadt eine Fläche zur Verfügung gestellt wird, auf der Vierbeiner umher tollen können. Woran es hapert: Zum einen fehlt (noch) die Fläche, zum anderen das Geld, um diese einzuzäunen. Die Liberalen scheiterten jetzt mit ihrem Antrag im Stadtrat, genau dafür vorsorglich schon einmal 10.000 Euro in den Haushalt 2018 einzustellen. "Wir kämpfen weiter", sagt Parteivorsitzender Torsten Günzel. "Vielleicht gibt es auch Privatleute, die ein Gelände zur Verfügung stellen."

Vor über zwei Jahren beantragte die FDP ein Hundefreilaufareal. "Vielfach lassen Halter ihre Hunde verbotenerweise in Landschaftsschutzgebieten laufen. Wir haben mit vielen gesprochen", sagt Günzel, "und der Wunsch nach einem solchen geschützten Areal wurde mehrfach an uns herangetragen." Es geht auch um einen Treffpunkt für Hundefreunde. Die Fläche könnte mit ein paar einfachen, kleinen Hindernissen für die Hunde aufgewertet werden, ebenso könnten Bänke aufgestellt werden. 2015 stand die Politik mehrheitlich hinter diesem Ansinnen, und die Verwaltung wurde gebeten, eine passende Fläche zu finden. Das gelang offenbar auch, wie die FDP in der Antwort auf eine schriftliche Anfrage erfuhr. Mehr noch: Offenbar gab es sogar eine Patin, die bereit wäre, sich um Aufsicht und Pflege zu kümmern. "Die Fläche, die uns genannt wurde", erzählt Günzel, "war viel zu gut, nämlich Top-Bauland in der Innenstadt. Das ist überhaupt nicht unser Ansinnen." Er denkt vielmehr an ein Stück Grün wie auf der Deponie in Rheinfeld, die rekultiviert und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden soll. "Das ist völlig ausreichend. Es muss doch nicht wertvolles Bauland in Anspruch genommen werden."

In Rommerskirchen hatte Bürgermeister Martin Mertens den Plan vorgestellt, eine 1900 Quadratmeter große Wiese zur Verfügung zu stellen. In Nettetal ist seit September 2016 eine Anlage in Betrieb. Dort gründeten Hundefreunde den Verein "Hundefreilauf Nettetal", das Areal ist von einem hohen Zaun umgeben. Zuvor hatten Hundehalter 2014 über 600 Unterschriften gesammelt, um ihrem Wunsch auf diese Art Nachdruck zu verleihen. Die Stadtwerke haben per Pachtvertrag dem Verein ein Gelände überlassen.

"Der Bürgermeister hat zugesagt, einen konkreten Lösungsvorschlag zu machen", erklärt Stadtsprecher Harald Schlimgen. Er weist darauf hin, dass "neben der planungsrechtlichen Zulässigkeit auch weitere wichtige Aspekte wie etwa die Verträglichkeit für die Nachbarschaft und der konkrete Bedarf im näheren Umfeld zu berücksichtigen sind". Paten zu finden, die dort nach dem Rechten schauen, scheint das geringste Problem zu sein. Eine Interessentin wäre Kerstin Ruhe. Die Dormagenerin ist passionierte Gassi-Geherin, die täglich bis zu 15 Hunde betreut: "Das würde mir viel Spaß machen."

(schum)
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