Dormagen FDP in Meerbusch sogar zweitstärkste Kraft

Dormagen · Der Grevenbroicher Bijan Djir-Sarai und Otto Fricke aus Krefeld ziehen für die FDP wieder in den Bundestag ein. Für beide ist es ein Comeback in Berlin.

 Landrat Hans-Jürgen Petrauschke gratuliert Bijan Djir-Sarai (l.) zusammen mit Dieter Welsink (CDU) und Kreisdirektor Dirk Brügge (r.).

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke gratuliert Bijan Djir-Sarai (l.) zusammen mit Dieter Welsink (CDU) und Kreisdirektor Dirk Brügge (r.).

Foto: A. Buchbauer

Bei einem Wort werden die beiden großen Gewinner des Wahlabends ganz zurückhaltend: Jamaika. Gerade erst haben die FDP-Politiker Bijan Djir-Sarai (41) und Otto Fricke (51) über die Landesliste ihrer Partei den Wiedereinzug in den Bundestag geschafft, da geht es schon um eine mögliche Regierungsbeteiligung mit CDU und den Grünen. Die Marschrichtung ist klar: abwarten, analysieren, sondieren. Auf die Inhalte komme es an, versichern Djir-Sarai und Fricke. Heute Morgen steigen beide ins Flugzeug nach Berlin. Um 11 Uhr tagt der FDP-Bundesvorstand, dann wird sich eine Fraktion formieren. Die tagt erstmals am Nachmittag.

Djir-Sarai und Fricke reisen mit starken Ergebnissen im Rücken nach Berlin. Im Wahlkreis 108 (Neuss I), in dem der Grevenbroicher Djir-Sarai als Direktkandidat antrat, holten die Liberalen 7,2 Prozent der Erst- und 14,9 Prozent der Zweitstimmen. In Meerbusch sind sie sogar zweitstärkste Kraft nach der CDU. Das beflügelt. "Wir waren bei der Landtagswahl der erfolgreichste Kreis der Liberalen in NRW, das haben wir jetzt auch bundesweit bestätigt", betont Djir-Sarai. Wobei der Rhein-Kreis Neuss traditionell eine Hochburg der Liberalen ist.

Auch Wahlkreis 110 (Krefeld I - Neuss II), in dem Otto Fricke als Direktkandidat ins Rennen ging, bestätigt dies mit mehr als elf Prozent der Erst- und mehr als 17 Prozent der Zweitstimmen. "Ich bin dankbar für das tolle Ergebnis. Aber ich vergesse auch nicht, was 2013 war", sagt Fricke.

Damals waren die Liberalen aus dem Bundestag geflogen, es war die schmerzlichste Stunde in der Geschichte der FDP. Sowohl Bijan Djir-Sarai als auch Otto Fricke waren ihr Mandat los. Da half es auch nicht, dass die Liberalen damals im Rhein-Kreis noch Stärke jenseits der Fünf-Prozent-Hürde zeigten: Im Wahlkreis 108 (Neuss I) holten sie bei der Bundestagswahl 2013 immerhin 6,2 Prozent, im Wahlkreis 110 (Krefeld I/Neuss II) waren es 7,3. Im Vergleich zu 2009 war aber auch das in beiden Wahlkreisen ein dramatischer Einbruch von mehr als zehn Prozentpunkten. Eine harte Landung. Jetzt folgt der Neustart. Abheben werde man auch jetzt nicht, versichert Otto Fricke.

Bei der Wahlpräsentation im Grevenbroicher Kreishaus nahm Bijan Djir-Sarai jede Menge Glückwünsche entgegen. Aber er gab sich auch als Mahner. "Die Arbeit fängt jetzt erst an", sagt er.

Auf den Wahlerfolg haben die Liberalen um Djir-Sarai aber dennoch angestoßen - in der Geschäftsstelle in Neuss.

(abu)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort