Dormagen FDP: Schulen sollen Inventar auflisten

Dormagen · Liberale wollen Mehrausgaben durch Doppelkäufe vermeiden. Stadtverwaltung sagt, ihr fehle Personal für die Aufgabe.

 Hausmeister Jakob Hermanns zeigt das überschaubare "Stuhl-Lager" im Bettina-von-Arnim-Gymnasium für den Notfall.

Hausmeister Jakob Hermanns zeigt das überschaubare "Stuhl-Lager" im Bettina-von-Arnim-Gymnasium für den Notfall.

Foto: Lothar Berns

Ob die Schulpolitiker der anderen Fraktionen der gleichen Ansicht sind wie ihre Kollegen von der FDP, wird sich am kommenden Dienstag zeigen, wenn das Gremium um 17.30 Uhr zusammentritt. Die Stadtverwaltung jedenfalls hat den Sitzungsunterlagen eine eindeutige Stellungnahme hinzugefügt. Worum es geht? Um einen Antrag der FDP-Ratsfraktion. Darin bittet sie um folgenden Beschluss: An städtischen Schulen soll "eine Inventur in Bezug auf technische Geräte (Computer, Drucker) und Inventar (Stühle, Tische, etc.) durch die Stadtverwaltung durchgeführt werden". In der Begründung heißt es, "dass in Schulen eine große Anzahl von Möbelstücken und technischen Geräten vorhanden" sei. Bei eventuellem Nichtbedarf an der jeweiligen Schule werden diese häufig in Kellerräumen zwischengelagert. Andererseits werden bei Bedarf Möbel und Computer neu gekauft und bereitgestellt. Um hier eventuellen Mehrausgaben durch doppelte Käufe vorzubeugen, bittet die FDP-Fraktion um die oben genannte "Inventurliste".

In ihrer Stellungnahme schreibt die Verwaltung, dass die technischen Geräte "im Rahmen der Erstellung des Medienentwicklungsplanes" bereits erfasst würden. Ein aktuelles Ergebnis über die Inventur des Schulmobiliars läge der Verwaltung nicht vor und sei mit dem vorhandenen Personal derzeit nicht zu leisten. Das kann Gerd Sräga, stellvertretender FDP-Fraktionsvorsitzender, nicht verstehen. "Man kann ja darüber diskutieren, ob das notwendig ist, doch zu sagen, dafür haben wir kein Personal, lässt doch die Frage aufkommen, ob die Personalausstattung der Stadt vernünftig verteilt ist. Es geht doch darum, Missstände zu beseitigen", sagt Sräga. Hintergrund des Antrags, führt er weiter aus, sei der Hinweis von Schülern und Eltern, dass viel Mobiliar an Schulen reparaturbedürftig sei. "Wir stellen hohe Anforderungen an die Ausbildung, aber auf einem wackeligen Stuhl kann niemand gut lernen", so Sräga weiter. Dormagens Schulleiter zeigen sich überrascht von dem Antrag. "Ich halte die Reaktion der Stadtverwaltung für vernünftig", sagt Theodor Lindner, Schulleiter des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums. Er glaubt nicht, dass im Keller seiner Schule große Schätze zu heben seien. "Wir haben einen kleinen Vorrat an Stühlen und Tischen, die bei Bedarf ausgetauscht werden können", sagt er. Das sei am Leibniz-Gymnasium nicht anders, wie Schulleiter Herbert Kremer bestätigt. "Für die wenigen Ersatztische und -stühle für den Notfall brauchen wir keine Listen", sagt er. Auch Alois Moritz, Schulleiter der Realschule Hackenbroich, bezeichnet die Reaktion der Stadt eine "gute Entscheidung". "Unser Gebäude ist nur teilunterkellert. Wir können hier kein Mobiliar horten. Wir haben einige wenige neue Stühle für den Notfall", teilt er mit. Kurz und knapp formuliert seine Ablehnung auch Jan-Peter Krause, Schulleiter der Realschule am Sportpark: "Wir haben noch nicht genug zu tun und noch nicht genug Statistiken auszufüllen."

(NGZ)
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