Dormagen Flüchtlings-"Welcome Center" in Horrem

Dormagen · Bei der Bürgerversammlung gestern Abend in Horrem kündigte Bürgermeister Erik Lierenfeld an, dass das "Willkommens-Center" für 150 Flüchtlinge im Top-West-Gebiet und nicht in Nievenheim errichtet werden soll.

 Auf der Fläche gegenüber der Feuerwache an der Kieler Straße ist der neue Standort des "Willkommens-Zentrums" für bis zu 150 Flüchtlinge geplant.

Auf der Fläche gegenüber der Feuerwache an der Kieler Straße ist der neue Standort des "Willkommens-Zentrums" für bis zu 150 Flüchtlinge geplant.

Foto: Ati

Das "Willkommens-Center" soll nicht mehr auf den Freiflächen in Verlängerung der Conrad-Schlaun-Straße in Nievenheim errichtet werden, sondern auf dem privaten Grundstück gegenüber der Feuerwehr an der Kieler Straße. Das teilte gestern Abend Bürgermeister Erik Lierenfeld bei der Bürgerversammlung im Bürgerhaus Horrem mit. Im "Willkommens-Center" sollen 150 Asylsuchende nach ihrer Ankunft in Dormagen eine Erstbetreuung durch Sozialarbeiter erhalten, bevor sie nach etwa vier bis sechs Wochen auf weitere Flüchtlings-Einrichtungen in Dormagen verteilt werden. "Es soll festgestellt werden, welche spezifische Unterstützung die Asylsuchenden benötigen", erklärte Lierenfeld die Starthilfe.

Wegen der weiterhin in großer Zahl Dormagen zugewiesenen Asylbewerber muss die Stadt schnell handeln. Das machte der Bürgermeister deutlich: Die Unterkünfte für insgesamt 250 Flüchtlinge vor dem Sportplatz Horrem (100 Plätze) und im Top-West-Gebiet an der Kieler Straße (150 Plätze im "Willkommens-Center") müssen bereits Anfang 2016 errichtet werden, um nicht weitere Turnhallen belegen zu müssen. Dieses Vorgehen hatte der Hauptausschuss am 27. November einstimmig gebilligt (die NGZ berichtete). Weitere neun Standorte sind in der Planung, davon sollten drei (in Nievenheim, Delhoven und Rheinfeld) bis April 2016 mit Wohnungen bebaut sein.

Bei der ersten Bürgerversammlung zu Asylheimen und auch bei den folgenden vier Treffen möchte die Stadt mit den Anwohnern, die teilweise schon ihre Sorgen geäußert haben, ins Gespräch kommen. "Unser Ziel ist eine möglichst solidarisch getragene Gesamtlösung für unser Stadtgebiet, denn nur gemeinschaftlich können wir die enormen Herausforderungen bei der Flüchtlingsaufnahme bewältigen", hatte Lierenfeld betont.

Bereits am Mittwochabend hatten sich Mitglieder der "IG Conrad Schlaun" und Interessenten aus der Gruppe "Flüchtlingsunterkünfte mit Bürgerbeteiligung schaffen" für eine Halbierung der vier im kommenden Jahr für Nievenheim angedachten Unterkünfte für rund 500 Flüchtlinge ausgesprochen. Ralf Stodieck fasste als IG-Vertreter zusammen, dass sie keine "Notwendigkeit eines Willkommenszentrums" sähen und auch gegen den Standort Conrad-Schlaun-Straße seien. Der für Nievenheim geeignetste Standort scheine den meisten am Alten Wasserwerk zu liegen: der Standort "Pankratiusstraße". Wichtig sei allen Anwesenden "die gerechte Verteilung der Flüchtlinge über Dormagen, so dass in einer ersten Runde möglichst jeder Stadtteil betroffen sein müsse".

Die vier Bürgerversammlungen der Stadt sind am 8. Dezember um 18.30 Uhr in der Aula des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums, am 9. Dezember um 20 Uhr in der Mensa der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule, am 14. Dezember um 19 Uhr im Feuerwehrgerätehaus in Rheinfeld und am 15. Dezember um 19 Uhr im Schützenhaus Delhoven.

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(NGZ)
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