Dormagen Flüchtlingszustrom ohne Einfluss auf Kriminalstatistik

Dormagen · Es war eine gute Nachricht, mit der Polizeihauptkommissar Martin Kloep, stellvertretender Leiter der Polizeiwache in Dormagen, am Dienstag in die Ratssitzung kam: Es gibt seit der Ankunft vieler neuer Flüchtlinge in Dormagen keine bedeutsame Veränderung in der Kriminalitätsstatistik. Zwar sei in der Stadt die Zahl der Diebstähle geringfügig gestiegen, die der Körperverletzungen jedoch zurückgegangen. Beides sei nicht nach Herkunft der Täter unterschieden worden: "Das ist nicht an Flüchtlingen festzumachen."

Kloep räumte mit dem Vorurteil auf, es gäbe viele Straftaten rund um Flüchtlinge. "In den Einrichtungen in Dormagen passiert sehr wenig, nur ab und zu normale Streitigkeiten", hält er vor allem Verständigungsprobleme sprachlicher oder kultureller Art für Auslöser der Konflikte. Wie die Polizei auf Nachfrage mitteilte, ist sie insgesamt wegen "Hilfeersuchen" sieben Mal zu den zwei Flüchtlings-Notunterkünften seit deren Einrichtung Ende Juli beziehungsweise Mitte September gerufen worden. Im Rat hatte Kloep die gute Kommunikation mit der Stadt in Flüchtlingsfragen gelobt: "Wir arbeiten hier sehr erfolgreich zusammen." Auch durch den Krisenstab des Rhein-Kreises sei die Polizei in Dormagen gut informiert über die allgemeine Lage. "Der Zustrom der Flüchtlinge wird in nächster Zeit nicht abbrechen", ist die Polizei in Dormagen darauf eingestellt, weiterhin die Flüchtlings-Einrichtungen auch präventiv anzufahren, um Präsenz zu zeigen.

Dass der Anschein nicht immer zur Beurteilung ausreicht, machte Bürgermeister Erik Lierenfeld an einem Beispiel fest: "Es sind viele Märchen unterwegs", wies er auf Anwohneranrufe wegen eines "Riesen-Polizeieinsatzes" an der Turnhalle Beethovenstraße hin. "Dabei handelte es sich um die Registrierung für das Asylverfahren, ausgeführt von Polizei-Hundertschaften." Er appellierte an die Ratsmitglieder, "diesen Märchen entgegen zu treten und der Bevölkerung die Ängste zu nehmen".

(cw-)
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