Dormagen Frauen als Motor des Integrationsfestes

Dormagen · Zum zehnten Mal veranstaltet der Integrationsrat der Stadt Dormagen ein Sommerfest. Hinter den Kulissen wirbeln Frauen und Männer, um Begegnungen der Gäste zu ermöglichen. Wichtiger Bestandteil des Festes sind die Speisen.

Da das Sprichwort "Liebe geht durch den Magen" auch für interkulturelle Begegnungen gilt, gibt es auf den Sommerfesten des städtischen Integrationsrates Dormagen immer viele Speisen aus mehreren Ländern. "Damit wollen wir nicht nur das Können der Köche zeigen, sondern auch Spezialitäten aus unseren verschiedenen Ländern gemeinsam probieren", betont Integrationsratsvorsitzender Mehmet Güneysu. Zum zehnten Mal wird am Sonntag, 28. August, von 11 bis 18 Uhr das Integrationsratsfest gefeiert - dieses Mal auf der Sportanlage am Rudolf-Harbig-Weg in Horrem.

Die Idee zum Fest ist spontan entstanden, wie Güneysu sich erinnert: "Wir wollten Menschen zusammenbringen, Gespräche und Begegnungen ermöglichen, daher haben wir das Fest für alle Dormagener ins Leben gerufen." Nach anfänglicher Skepsis hat sich das Fest längst etabliert, immer mehr Vereine und Einrichtungen - in diesem Jahr 20 - beteiligen sich an Infoständen und Aufführungen. "Zusammen essen, feiern und ins Gespräch kommen - das ist ein gutes Rezept, um das Miteinander zu fördern", sagt Bürgermeister Erik Lierenfeld als Schirmherr der zehnten Auflage.

Damit das Fest gelingt, müssen viele Menschen im Hintergrund das Angebot erstellen, den Aufbau vorbereiten und die Vorführungen einstudieren. Seit fünf Jahren intensiv bei den Vorbereitungen dabei ist Sevgi Saygin: "Es macht mir sehr viel Spaß, zum Fest beizutragen", sagt sie. "Schön, dass sich dort immer viele Kulturen auf einmal treffen." Der Kontakt kam über die Frauenvereinigung der Ditib-Moschee zustande. Auf Zuruf verständigen sich die gut vernetzten Frauen, welche Gerichte sie zubereiten.

"Zuerst waren wir zehn ehrenamtliche Frauen, jetzt ganz viele. Dann sind wir ruck-zuck fertig", erklärt Seher Semiz, die von Anfang an, auch beim "Tischlein-deck-dich" der "Interkulturellen Woche" mitgeholfen hat, jetzt allerdings beruflich nicht so viel Zeit hat. "Wir Frauen organisieren jedes Großfest inklusive Speisen innerhalb weniger Tage", lobt die seit 40 Jahren in Dormagen lebende Türkin. Dem schließt sich Güneysu an: "Sie machen das hervorragend, nicht nur das Zubereiten der Speisen." Das treffe auch auf die Anbieter indischer, tamilischer und anderer kulinarischen Spezialitäten zu.

Auch das Pir-Sultan-Abdal-Volkshaus, die alevitische Gemeinde, hat sich immer am Sommerfest beteiligt, wie Hasan Aydin erklärt: "Einander kennenlernen, heißt auch Vorurteile abbauen." Dass alle Kulturbereiche und Generationen vertreten sind, wirkt sich auch außerhalb der Feste aus, wie Dursun Pekdemir, Vorsitzender der Ditib-Moschee, erläutert: "Früher blieben wir als islamisch-moslemische Gemeinde unter uns, inzwischen haben wir Dank der Zusammenarbeit mit dem Integrationsrat den Schatz des Miteinanders gehoben", weist er auf die Öffnung der Moschee für Besucher hin: "Ich freue mich über jeden Gast, der uns kennenlernen und mit uns Tee trinken möchte."

(NGZ)
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