Dormagen Gedenkfeier zur Befreiung der Stadt

Dormagen · Stadt Dormagen und Schüler erinnern an die Opfer im Zweiten Weltkrieg.

 Vize-Bürgermeister Michael Dries und Schüler legten gestern Blumen an der Gedenktafel nieder.

Vize-Bürgermeister Michael Dries und Schüler legten gestern Blumen an der Gedenktafel nieder.

Foto: cw-

Gestern waren es genau 73 Jahre her, dass die alliierten Streitkräfte Dormagen am 5. März 1945 befreiten. Bei einer kurzen Zusammenkunft am Historischen Rathaus an der Gedenktafel für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges legten Vizebürgermeister Michael Dries und mehrere Schüler gestern einen Kranz und weitere Blumen als Erinnerung an die Opfer des nationalsozialistischen Regimes nieder.

"Freiheit hat ihren Preis. Das vergessen wir, die zu Friedenszeiten geboren wurden, allzu oft", sagte Dries: "Viele zahlten für diese Freiheit mit ihrem Leben." Derer wurde gestern gedacht. Der Vize-Bürgermeister ermutigte die Schüler, sich weiter dafür einzusetzen, dass "das Vergangene nicht in Vergessenheit gerät, damit sich Geschichte nicht wiederholt." Dass auch heute Menschen in kriegerischen Auseinandersetzungen auf der ganzen Welt, so auch in Syrien, sterben, nannte Dries "Wahnsinn": "Erlittene und ausgeübte Gewalt führt nicht nur zu Tod und Verwundung. Diese Gewalt ist auch ein Angriff auf die Psyche."

Mit eindringlichen Worten gaben die Schülerinnen Merle, Cora, Gjulisha, Laura, Melisa und Sophie die Erzählungen von drei inzwischen 80-jährigen Zeitzeugen wieder, die mit den Schülern der Klasse 10 b der Realschule Hackenbroich über das Kriegsende, Angst, Hunger und Entbehrung sprachen. Eine Seniorin erinnerte sich daran, wie sie als Kind ängstlich die aus Stommeln heranrückenden Amerikaner früh morgens am 4. März 1945 erlebte. Die Artillerie schoss "einfach zu kurz", wird die Zeitzeugin zitiert, dass die Felder östlich von Hackhausen einer Kraterlandschaft glichen. Die Familien hatte Anfang März 1945 weiße Tücher an die Fenster gehängt, als Zeichen des Ergebens. Schnell gewöhnten sich die Kinder an die fremden US-Soldaten, die Kaugummi und Schokolade verschenkten - und sie Anfang April 1945 zur Erstkommunion begleiteten und beschützten.

(NGZ)
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