Dormagen Gemeinde kämpft um Geld für Jugendarbeit

Dormagen · Der Bedarf an einem qualifizierten Angebot in Nievenheim ist groß, sagt Pfarrerin Daniela Meyer-Claus. Sie hofft auf Zuschüsse der Stadt.

 Pfarrerin Daniela Meyer-Claus setzt sich dafür ein, dass die Stadt bei der Finanzierung einer Jugendleiterin in der Gemeinde Norf-Nievenheim hilft.

Pfarrerin Daniela Meyer-Claus setzt sich dafür ein, dass die Stadt bei der Finanzierung einer Jugendleiterin in der Gemeinde Norf-Nievenheim hilft.

Foto: LH

Pfarrerin Daniela Meyer-Claus hat gute Argumente. Projekte für junge Menschen wie Ferienprogramme, Wochenendangebote, Kinderkochkurse werden in Nievenheim so stark nachgefragt, dass schon Wartelisten eingerichtet werden mussten. Zudem wächst der Stadtteil; mit den Neubaugebieten zieht es immer mehr Familien mit Kindern dorthin. Nicht zu vergessen die Flüchtlinge, unter denen sich auch viele Minderjährige befinden. All das zusammengenommen, hat sich Meyer-Claus veranlasst gesehen, bei der Stadt einen jährlichen Zuschuss in Höhe von circa 12.500 Euro für die Kinder- und Jugendarbeit in der Evangelischen Kirchengemeinde Norf-Nievenheim zu beantragen. Über das Thema berät der Jugendhilfeausschuss in seiner Sitzung heute ab 17.30 Uhr (Ratssaal im neuen Rathaus).

Finanzielle Unterstützung für die Kinder- und Jugendarbeit hatte die Gemeinde von der Stadt bis vor wenigen Jahren noch bekommen. Die Gelder waren dann aber gestrichen worden, weil die Stadt seinerzeit 25.000 Euro im Jugendamtsbereich sparen musste. "Allerdings ist uns damals vom Sozialdezernenten Gerd Trzeszkowski versichert worden, dass die nächsten freiwerdenden Zuschüsse wieder an unsere Gemeinde gehen. Diese Zusage steht immer noch im Raum", sagt Meyer-Claus. Die Pfarrerin wünscht sich "die Wiederaufnahme der Bezuschussung entsprechend der vergangenen Kontrakte". Diese basierten auf einen 50-prozentigen öffentlichen Förderung und einem 50-prozentigen Trägeranteil der Personalkosten.

Die Gemeinde hat inzwischen eine Diplom-Pädagogin gefunden, die vor Ort wohnt, selbst zwei Kinder hat und prädestiniert dafür wäre, die Aufgaben als Jugendleiterin dauerhaft zu übernehmen. "Für eine langfristige Beschäftigung sind wir aber auf Zuschüsse angewiesen", betont Meyer-Claus. Und allein durch ihre eigene Tätigkeit, unterstützt von Honorarkräften und Ehrenamtlern, sei der Bedarf nicht zu decken. "Wir hoffen sehr, dass Sie trotz der schwierigen Haushaltslage eine Möglichkeit finden werden, uns in unserem Anliegen zu unterstützen", hat die Pfarrerin an die Stadt und den Vorsitzenden des Jugendhilfeausschusses, Johannes Deußen (CDU), geschrieben.

Der Beschlussvorschlag der Stadtverwaltung für die Sitzung heute Abend liest sich indes nicht rundweg ermutigend für die Evangelische Kirchengemeinde Norf-Nievenheim. In dem Beratungspapier wird den Politikern empfohlen, den Zuschussantrag auf Mittel in Höhe von jährlich rund 12.500 abzulehnen - zunächst bis zum Ablauf des Jahres 2016. Danach könnte ein neuer Vertrag für die Unterstützung der Kinder- und Jugendarbeit zwischen Stadt und Gemeinde abgeschlossen werden, der ab dem 1. Januar 2017 gelten könnte.

Doch es könnte auch noch ein Hintertürchen geben, mit dem die Gemeinde schneller an Geld kommen könnte. Eventuell können Zuschüsse aus einem Finanztopf für die Flüchtlingshilfe generiert werden - sofern sich die Gemeinde in diesem Bereich betätigt.

(NGZ)
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