Dormagen Geräte für 250.000 Euro aus Kreiskrankenhaus gestohlen

Dormagen · Bei einem Einbruch ins Kreiskrankenhaus Dormagen haben Diebe gestern Nacht endoskopische Spezialgeräte für Darm-Untersuchungen im Wiederbeschaffungswert von 250.000 Euro gestohlen: Acht Koloskope für rektale Untersuchungen und eine Lichtquelle. Kreiskrankenhausdirektor Ralf H. Nennhaus ist empört: "Dass die Einbrecher trotz Sicherheitsdienst und verschärften Sicherheitsmaßnahmen die Geräte erbeuten konnten, ist ärgerlich", sagt er. Denn nach einem ähnlichen Einbruch ins Grevenbroicher Kreiskrankenhaus St. Elisabeth Anfang Dezember 2015 wurden auch in Dormagen Sicherheitsschlösser angebracht und die Kontrollen verstärkt.

Die Polizei ist eingeschaltet. "Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und Spuren gesichert", bestätigt Diane Drawe, Sprecherin der Kreispolizei Neuss. Das Material werde ausgewertet: "Wir prüfen, wie genau sich die Täter Zutritt verschafft haben."

Die Diebe kamen in der Nacht zum Dienstag: "Um 1.30 Uhr hatte unser Sicherheitsdienst alles kontrolliert, da waren Türen und Schränke noch nicht aufgebrochen", berichtet Nennhaus. Die Endoskopie liegt im Erdgeschoss neben der Notfallambulanz des Kreiskrankenhauses Dormagen, so dass dort die meiste Zeit Betrieb herrscht. Um 6 Uhr wurde gestern der Einbruch in zwei Räume bemerkt, als eine Mitarbeiterin aufschließen wollte. Wie Nennhaus ausführt, gingen die Täter gezielt vor: "Die wussten genau, was sie gesucht haben, so wurden nur Produkte einer bestimmten Firma gestohlen, andere blieben liegen." Daher wagt der Kreiskrankenhausdirektor eine Spekulation: "Ich vermute Beschaffungskriminalität oder einen gezielten Auftrag."

Untersuchungs-Termine mussten wegen der gestohlenen Endoskopie-Geräte jedoch keine ausfallen, wie Nennhaus betont: "Zum Glück haben wir mit der Praxis Naumann und Hülsdonk aus Grevenbroich tolle Partner im Kreiskrankenhaus, so dass wir den Verlust unserer Geräte überbrücken konnten."

(NGZ)
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