Dormagen/Köln Gericht verhandelt über Mord an Ex-Boxer Raaff

Dormagen/Köln · Die Menschen in Dormagen kannten ihn als langjährigen Fitness- und Kampfsporttrainer im "Shinto"-Fitness-Studio in Horrem, international hatte er sich sogar als Boxchampion einen Namen gemacht: Stefan Raaff war im Dezember letzten Jahres auf offener Straße in Frechen-Königsdorf erschossen worden. Seit Montag wird seinem mutmaßlichen Mörder am Kölner Landgericht der Prozess gemacht.

Der Angeklagte behauptet, die Tat nicht begangen zu haben. Die Staatsanwaltschaft Köln spricht von einem brutalen Verbrechen. Der Dormagener Kampfsport-Coach war nämlich am Tatabend in Frechen unterwegs und wurde dort kaltblütig erschossen. Sechsmal soll der Angeklagte auf ihn gefeuert haben, vier Schüssen trafen Raaff in den Oberkörper, einer direkt ins Herz - der 45-jährige Vollblutsportler starb auf dem Weg ins Krankenhaus.

Die Staatsanwaltschaft Köln geht von einer Tat aus Eifersucht aus. So soll der Angeklagte irrtümlich angenommen haben, Raaff habe eine Affäre mit seiner Frau gehabt — in Wirklichkeit soll es diese Affäre jedoch nie gegeben haben. Laut Ermittlungen soll der Angeklagte für die Tatzeit kein Alibi haben, außerdem hat die Auswertung von Handyverbindungsdaten erbracht, dass der Angeklagte in Tatortnähe war. "Wir gehen dennoch davon aus, dass die Staatsanwaltschaft den Falschen angeklagt hat", so Verteidiger Achim Keuter.

Zum Prozessauftakt wollte der Angeklagte selbst keinerlei Angaben machen - weder zum Lebenslauf, noch zu den Vorwürfen. Im Umgang mit seinen Anwälten gab sich der Angeklagte betont locker, scherzte mit ihnen. Weil das Verfahren offenbar kein einfaches Unterfangen wird, hat das Kölner Landgericht 14 Verhandlungstage angesetzt. Erst Ende Oktober soll das Urteil verkündet werden.

(mape)
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