Dormagen Gibt es eine neue Chance für den Erlebnispark Pumpkin Island?

Dormagen · Weißer Sandstrand, bequeme Sitzecken, chillige Loungemusik, die aus großen Lautsprechern klang - so war es einmal im Maisfeld auf dem Kohnacker bei Nievenheim. Und zuletzt öffnete Pumpkin Island vor drei Jahren im Gewerbegebiet Top West, ehe das Aus kam. Landwirt Theo Spix, der diesen besonderen Erlebnispark entwickelte und betrieb, ist nicht besonders optimistisch, dass es einen dritten Anlauf geben kann, aber grundsätzlich interessiert. Auch die Stadt sagt: "Wir stehen für Gespräche jederzeit zur Verfügung", sagt Stadtsprecher Harald Schlimgen.

 So sah Pumpkin Island vor vier Jahren aus.

So sah Pumpkin Island vor vier Jahren aus.

Foto: A. baum

Es waren nicht nur Familien mit ihren Kindern, die es jahrelang zum Kohnacker zog; auch wer einfach nur entspannen wollte, fühlte sich in dieser besonderen Umgebung wohl. Einst nur eine große Kürbisausstellung entwickelte sich ein beliebter Erlebnispark mit Strandbereich und Maislabyrinth mit der Möglichkeit, Landwirtschaft hautnah zu erleben. Weil die Freizeitnutzung immer stärker wurde und damit einen gewerblichen Charakter bekam, war 2011 nach knapp zehn Jahren am Kohnacker Schluss. Theo Spix zog 2012 auf ein deutlich kleineres Areal im Gewerbegebiet Top West. "Dort war es für viele Gäste, die auch aus Düsseldorf kamen, bei weitem nicht mehr so attraktiv", sagte er unserer Zeitung.

Spix machte den Laden dicht, "ich mache zurzeit nichts mehr", sagt er. Der Aufwand war groß, der Ertrag überschaubar. "Ich bin davon nicht reich geworden." Seiner Aussage nach sind die entscheidende finanzielle Grundlage für das Gelingen eines solchen Projekts Aufträge von Unternehmen. "Dann kann man vernünftig planen." Im ersten Jahr in Top West waren es 42 Veranstaltungen, "da wurde dann auch Geld verdient". Ein Problem bereitete Spix immer wieder die planungsrechtliche Seite. "Denn die Betriebsgenehmigung kam immer recht spät, da hatte ich die Verträge eigentlich schon abgeschlossen. Ich stand oft knapp vor dem Konkurs." Ein ordentliches Bauleitverfahren zur Genehmigung des Erlebnisparks hätte Kosten in sechsstelliger Höhe verursacht. "Die hat Theo Spix damals gescheut", sagt Schlimgen.

Der Landwirt, der in den letzten Jahren des Projekts Unterstützung von Marketingexpertin Fiona Kriegeriss hatte, räumt Fehler ein: "Ich hätte mehr auf einen landwirtschaftlichen Schwerpunkt setzen müssen und weniger auf Freizeitnutzung." Die Kosten für eine Umnutzung einer landwirtschaftlichen Fläche für ein neues Pumpkin Island, einschließlich Infrastruktur wie Zufahrtswege und Parkplätze, beziffert er auf 500.000 Euro.

(schum)
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