Dormagen Gitarristen verwandeln den Klosterhof in einen Irish Pub

Dormagen · Der Klosterhof Knechtsteden verwandelte sich am Samstag - zwar nur einmalig - in einen Irish Pub. Nicht, dass sich plötzlich die Küche geändert hätte oder man ein neues Konzept ausprobieren wollte. Die Verwandlung war eher musikalischer Natur, denn elf "Irishmen" mit Gitarren, "The White Horse Guitar Club", gastierten in dem Restaurant. Perfekt schienen sich die irischen Musiker in die Stimmung des in warmes Licht getauchten Gastraumes einzufügen. Ganz im Geiste eines Pubs, so die Restaurantleitung, wollte man die Musik in den laufenden Gastrobetrieb einbinden. Es wurde gegessen, getrunken, geredet. Wer ein Konzert mit fein geordneten Stuhlreihen erwartet hatte, musste seine Hoffnung zunächst enttäuscht sehen. Aber die Idee, es so zu machen, schien zumindest für die meisten Gäste sehr gut zu funktionieren.

 Zwar nur sieben zu sehen, doch insgesamt sind sie elf Musiker - "The White Horse Guitar Club", die einfühlsam ihre Songs präsentierten. NGZ-Foto: L. Berns

Zwar nur sieben zu sehen, doch insgesamt sind sie elf Musiker - "The White Horse Guitar Club", die einfühlsam ihre Songs präsentierten. NGZ-Foto: L. Berns

Foto: Berns Lothar

Sichtlich genossen die Anwesenden, die wirklich guten, handgemachten "Songwriting" Klänge. Inspiriert durch Amerika, im speziellen Kentucky und Tennessee, wie auf der Website der Band zu lesen ist, da dort der schottisch-irische Einfluss besonders stark sei, spielten und sangen die elf Gitarre spielenden Männer sich von Song zu Song in Hochstimmung. Die 2012 gegründete Gruppe versprühte einen ganz eigenen Charme. Unprätentiös, vielleicht aus deshalb so sympathisch wirkten sie. Innig griffen sie in die Saiten und sehr authentisch klang ihre Musik, wenn sie ihre verschiedenartigen Gitarren gemeinsam in einen durchaus fein bewegten Teppich verwandelten, auf dem sie zumeist chorisch, vereinzelt solistisch Songs wie "Leaving Louisiana in the Broad Daylight", oder "I'll Fly Away" mit viel musikalischer Hingabe sangen. Ihre gospelige Seite zeigten sie mit Liedern wie "This Train Is Bound for Glory".

Bei allem jedoch war auffällig, wie sehr ihnen ein feiner, weniger auf rein äußeren Effekt zielender Zugang wichtig ist. Dies merkte man besonders ganz am Anfang der jeweiligen Songs. Nahezu flüsternd mit ihren Gitarren setzten sie immer wieder ein, gestalteten sensibel arrangierte Intros.

Wäre vielleicht doch ein bisschen mehr Konzert statt Pub hilfreich gewesen, um der Musik die adäquate Wertschätzung entgegenbringen zu können? Schwer zu sagen am Ende des Abends.

(NGZ)
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