Dormagen Fans im Kreis trauern um Götz George

Dormagen · In Dormagen und Neuss stand der berühmte Schauspieler auch für seine Rolle als Horst Schimanski vor der Kamera.

Götz George zu Besuch in Dormagen
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Götz George zu Besuch in Neuss und Dormagen

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"Ich bin erschüttert und voller Trauer", sagt Detlef Richter. Während zahlreicher Dreharbeiten hatte er sein Idol Götz George begleitet und viele Gespräche mit dem Star geführt. Am vergangenen Sonntag nun wurde der Tod des 77-jährigen George, der bereits am 19. Juni starb, bekannt. In Dormagen und Neuss ist die Bestürzung der Fans groß. "Das kam völlig unerwartet", äußert sich Richter betroffen. Immer wieder hatte Götz George nicht nur für seine Rolle als Ermittler Horst Schimanski in den beiden Städten im Rhein-Kreis vor der Kamera gestanden.

Götz George – sein Leben in Bildern
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Bilder aus dem Leben von Götz George

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Für Fans wie den Dormagener Richter boten diese Momente zahlreiche Gelegenheiten für einen persönlichen Kontakt mit dem Fernseh- und Kinostar. In Dormagen traf er George insgesamt vier Mal - zuletzt 2014 an der Liebermannstraße während der Dreharbeiten für den ARD-Spielfilm "Besondere Schwere der Schuld". Behauptungen, George sei kühl und distanziert gewesen, tritt Richter entschieden entgegen: "Er war ganz normal, ruhig, besonnen, bescheiden und ist vollkommen in seinen Rollen aufgegangen."

Richter ist Mitglied einer Duisburger Fangemeinschaft, die sich in loser Folge an Drehorten aus Georges Zeit als Duisburger Kommissar Horst Schimanski trifft. Seit beinahe 40 Jahren ist der Dormagener Fan des Schauspielers. Gesammelt hat er in dieser Zeit mehrere Aktenordner mit Zeitungsartikeln über den ehemaligen Tatort-Kommissar und -zig Poster, die ihn abbilden.

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Der Dormagener Kameramann Egmont Worms ist ebenfalls im Besitz zahlreicher Autogramme und Fotos des Schauspielers. Besonders stolz ist er aber auf eine originale Schimanski-Jacke. "In einem der letzten Schimanski-Filme habe ich einen Ausstattungsfehler entdeckt", sagt er und ergänzt: "Als Kameramann habe ich eben ein Auge fürs Detail." Bei der typischen beigen Schimanski-Feldjacke handele es sich um das Modell M65 der US-Armee. "Eigentlich ist die Jacke olivgrün. Für Schimanski wurde sie von den Kostümbildnern gefärbt, die Schulterklappen wurden abgetrennt - nicht aber die beiden Knöpfe zur Befestigung der Klappen", erklärt der Schimanski-Experte. Und eben dabei sei der Kölner Produktionsfirma ein Fehler unterlaufen - im Film fehlten die Knöpfe. Weil ihm dieses Detail aufgefallen war, erhielt Worms die Filmjacke geschenkt.

Besonders in Neuss präsentierte sich George als Überflieger - zumindest sah es im "Tatort" mit dem Titel "Der Fall Schimanski", der 1991 gedreht wurde, so aus. Für die Folge diente das Neusser Swissotel als Drehort. Zwar scheint es für den Zuschauer so, als springe Schimanski mit einem Flugdrachen vom Dach des Hochhauses, die eigentliche Sprungszene wurde jedoch in Duisburg gedreht. Es sollte der letzte Schimanski-Fall bis zu seinem Comeback 1997 gewesen sein.

Wenn sich der erste Trubel gelegt hat, wollen Worms und Richter das Grab des Schauspielers besuchen. Sie werden ihr Idol vermissen.

(NGZ)
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