Dormagen Gohrer tragen Ideen für ihren Dorfladen zusammen

Dormagen · Die Gewerbetreibenden sollen mit einbezogen werden. Fragebogen-Aktion für alle Gohrer und Broicher in Planung.

 Im "DORV-Zentrum" - hier das in Jülich-Barmen - soll es Lebensmittel und Dienstleistungen geben.

Im "DORV-Zentrum" - hier das in Jülich-Barmen - soll es Lebensmittel und Dienstleistungen geben.

Foto: dpa

Die Lebensmittelversorgung für Gohr und Broich zu verbessern sowie langfristig soziale und medizinische Dienstleistungen im Bergdorf zu sichern - so lauten die ehrgeizigen Ziele des Projektes "DORV-Zentrum", das die Stadtverwaltung gemeinsam mit den Bürgern auf die Beine stellt: Es soll der "Tante-Emma-Laden des 21. Jahrhunderts" konzipiert werden.

Am Samstag wurden bei einem Workshop konkrete Anforderungen erarbeitet, die Harald Schlimgen, städtischer Fachbereichsleiter für Bürger- und Ratsangelegenheiten, zuversichtlich stimmen: "In Gohr und Broich gibt es noch eine starke Dorfgemeinschaft, die sehr engagiert ist."

Unterstützt werden die engagierten Akteure durch die Unternehmensgesellschaft für DORV-Zentren - die Abkürzung steht für Dienstleistung und Ortsnahe Rundumversorgung. Bei dem mit mehr als 25 Teilnehmern im Alter von 30 bis 85 Jahren gut besetzten Workshop im Feuerwehrgerätehaus Gohr wurden nun Ideen und Erwartungen an einen solchen Dorfladen formuliert: Grundnahrungsmittel, medizinische Angebote wie eine ärztliche Gemeinschaftspraxis oder einen Physiotherapeuten, dazu ein Geldautomat oder Bankservice sowie eine Paketstelle.

"Es wird auch ein Mittagstisch für Senioren gewünscht, vielleicht in Kombination mit einer Imbissgelegenheit", wie Schlimgen ausführt. Auch Blumen und ein Café wurden angesprochen. Wichtig war allen, dass der Dorfladen zum Treffpunkt werden soll, wobei die Gohrer Gewerbetreibenden einbezogen werden, so Schlimgen: "Es wird ein Gespräch geben, wie wir die Anbieter regionaler Produkte mit ins Boot holen." Allen Gohrern stehen drei Ansprechpartner zur Verfügung: Bärbel Breuer (02133 257-255), Gisela Kemper, Heike Stawinski.

Eins haben die DORV-Experten, von deren 40 Märkten nur zwei wieder schließen mussten, von Anfang an klargestellt: "Solch ein Zentrum gelingt nur, wenn sich die Bürger dafür einsetzen, es am Laufen halten und dort einkaufen", so Christian Klems bei der Auftaktveranstaltung vor rund 100 Gohrern im Oktober 2017. Ein Standort an der B 477 würde Pendler anziehen.

Mit Heinz Frey leitete Krems den Workshop, den Stefan Kemper lobt: "Wir konnten unsere Gestaltungswünsche einbringen", sagt der Gohrer Löschzugführer und Turfgrafen-Sitzungspräsident. Das Gesamtkonzept müsse stimmen, daher werde es so genau wie möglich auf die Gohrer Bedürfnisse abgestimmt. "Wir müssen dann auch unser Verkaufsverhalten ändern und dort einkaufen, uns mit Freunden treffen und so sicherstellen, dass wir noch lange Jahre zu Fuß attraktive Einkaufsangebote nutzen können", so Kemper.

Da auch die Basisanalyse ergeben hatte, dass in Gohr die wirtschaftliche Kaufkraft und andere Faktoren gegeben sind, wurde ein Einkaufs-Fragebogen entwickelt, der jedem Haushalt zur Verfügung gestellt werden soll. Es werden noch Helfer gesucht, die beim Verteilen und Informieren unterstützen. "Wir wollen möglichst genau den Bedarf und die Bedürfnisse der Gohrer feststellen", erklärt Schlimgen.

(NGZ)
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