Dormagen Graffiti-Polizist mahnt zur Vorsicht

Dormagen · Polizei und TBD haben das Symbol gestern erstmals auf Radwege gesprüht.

Seine Uniform wirkt ein bisschen wie aus kaiserlichen Zeiten, ein Hingucker ist der "statse Kerl" auf jeden Fall: der Schutzmann, den die Polizeihauptkommissarinnen Daniela Luppus und Petra Moll sowie Betriebsmeister Peter Jankowski von den Technischen Betrieben Dormagen (TBD) mithilfe einer Schablone gestern Nachmittag auf den Fahrradweg an der Bundesstraße 9 sprühten. Leuchtend blau und somit auch im Dunklen sichtbar, erstrahlt die vom Neusser Karikaturisten Wilfried Küfen entworfene Figur, die zu mehr Verkehrssicherheit beitragen soll. Denn der Schutzmann macht auf Stellen aufmerksam, die von Verkehrsteilnehmern besondere Umsicht und Wachsamkeit verlangen.

An der B 9 sind das zum Beispiel die Einmündung Kölner Straße sowie die Kreuzung Zonser Straße/Krefelder Straße - an beiden Punkten wurde der Schutzmann gestern angebracht. Die Kreuzung Zonser Straße/Krefelder Straße habe sich leider zuletzt zu einem Unfallschwerpunkt entwickelt, berichtete Dormagens Fahrradbeauftragter Peter Tümmers: "Wir haben relativ viel Radverkehr in Dormagen. Dieser Knoten macht uns schon seit langem Sorgen, weil er der einzige an der B 9 bei Dormagen ohne Ampel ist. Die Sicht ist eingeschränkt, eine Ampel wäre sinnvoll." Doch es fehle an Platz, ein Gebäude stehe im Weg.

Daniela Luppus und ihr Kollege, Polizeihauptkommissar Gereon Hogenkamp, untermauerten die Gefährlichkeit der Stelle mit Zahlen: "In den vergangenen drei Jahren gab es hier neun Unfälle, davon acht unter Beteiligung von Zweiradfahrern." Sechs Menschen seien leicht, zwei schwer verletzt worden. Wichtig sei es, das Risiko zu erkennen. Der "Graffiti"-Schutzmann soll die Wahrnehmung schärfen - nicht zuletzt mit dem Schriftzug "Aufgepasst" und einer überdimensionalen Sicherheitsnadel, die Künstler Küfen ihm zur Seite gestellt hat.

Mit der jetzt eingeläuteten Schutzmann-Aktion ist Dormagen im Rhein-Kreis Vorreiter. "Wir sehen sie erstmal als Pilot-Projekt. Wenn's gut läuft, werden wir die Graffiti auch an andere Kommunen im Kreis herantragen", sagt Daniela Luppus.

(NGZ)
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