Dormagen Grippewelle schwappt über Vereine und Unternehmen

Dormagen · Wenn man beim FC Zons nachfragt, dann ist die Grippewelle definitiv in Dormagen angekommen. Fußball-Trainer Björn Haas bezeichnet die Situation als "nicht rosig". Letzten Donnerstag fiel das Training ganz aus und beim Spiel am Wochenende musste er auf Spieler der zweiten Mannschaft zurückgreifen. Ob und inwieweit diese Woche das Training möglich ist, wusste Haas selbst noch nicht. Auch beim Handball-Drittligisten TSV Bayer findet nur eingeschränktes Training statt, so Trainer Ulli Kriebel.

Die Spieler werden im Training geschont, damit sie fit für die Spiele sind. Auch Kriebel musste am Wochenende wegen mehrerer krankheitsbedingter Ausfälle improvisieren. Aber nicht nur Sportvereine sind betroffen. In den beiden Kreis-Krankenhäusern in Hackenbroich und Grevenbroich sind derzeit circa 400 von 1400 Mitarbeitern krank. Durch das Einspringen gesunder Kollegen ist die Patientenversorgung laut Pressesprecherin Susanne Niemöhlmann aber zu jedem Zeitpunkt gewährleistet.

Auch die Notaufnahmen sind voll. "Es zeichnet sich eine deutliche Häufung von sogenannten bronchiopulmonalen Fällen ab", so Niemöhlmann. Laut aktuellen Zahlen sind dieses Jahr schon mehr als 366 Fälle von Influenza gemeldet worden. Das sind fast 120 mehr als im vergangenen Jahr zu diesem Zeitpunkt. Und dies ist nur eine Dunkelziffer, die tatsächlichen Zahlen können laut Michael Dörr, Leiter des Kreis-Gesundheitsamts, zwischen zehn- und 50-mal so hoch sein.

Aber es gibt auch Anhaltspunkte, die dagegen sprechen, dass die Grippewelle dieses Jahr schlimmer ist als die von 2017. Thomas Vatheuer, stellvertretender Schulleiter am Bettina-von-Arnim-Gymnasium, sagt, es wäre nicht auffälliger als vergangenes Jahr um diese Zeit. Gerade nach Karneval wären immer mehr Schüler krank. Auch bei den Lehrern wäre alles im normalen Rahmen. "Eine Delle im Februar ist immer", so Swen Möser, Pressesprecher der Stadt Dormagen.

Es seien aber im Vergleich zu Februar 2017 deutlich weniger krank. Bei Currenta sei zwar eine saisonale Spitze bei Kurzzeiterkrankungen erreicht, aber das wäre jedes Jahr um diese Zeit so, so Pressesprecher Mauritz Faenger-Montag.

(NGZ)
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