Dormagen Grünenkandidat vor Kraftwerk und Chemie

Dormagen · 400 Plakate mit dem Konterfei des Landtagskandidaten liegen bereit, ab dem Wochenende werden Grünenpolitiker Hans Christian Markert (48) und sein etwa 15-köpfiges Wahlkampfteam die Werbeträger im Südkreis - Grevenbroich, Dormagen und Rommerskirchen - aufhängen. Markert in Hemd oder Lederjacke, vor dem Kraftwerk in Neurath oder der Chemie-Industrie-Kulisse in Dormagen: "Wir wollen die Menschen dort abholen, wo sie arbeiten und leben, die Themen aufgreifen, über die sie sich Sorgen machen."

 Grünen-Kandidat Hans Christian Markert vor den neuen Plakaten.

Grünen-Kandidat Hans Christian Markert vor den neuen Plakaten.

Foto: LBer

Klar, dass dazu die Zukunft der Braunkohleverstromung gehört. Vorzeitige Ausstiegsszenarien - etwa ein Ende vor 2045 - lehnt Markert ab: "Unternehmen und Mitarbeiter brauchen Verlässlichkeit", die 30 Jahre seien nötig, um neue Arbeitsplätze auch für unsere Kinder und Enkel zu schaffen". Am Kraftwerksstandort Frimmersdorf müssten wieder neue Produktionsarbeitsplätze entstehen. Denkbar sei die Herstellung von "Treibstoffen für die Zukunft, etwa aus Kohlenstoff und Wasserstoff", sagt der frühere Vorsitzende der Chemie-Enquete-Kommission. Markert sieht die chemische Industrie als Partner für Strukturwandel und Energiewende. Mit Chemie ließen sich etwa Energiespeicher für Windkraftstrom schaffen. Für Rommerskirchen nennt er Lärmschutz als ein Thema ("Wir dürfen die Menschen nicht mit den Lkw im Schlafzimmer allein lassen") und den Nahverkehr. "Wir brauchen die S-Bahn", sagt Markert, und: "Wer aus Rommerskirchen sonntags einen Verwandten im Grevenbroicher Krankenhaus besuchen und mit dem Bus fahren will - da ist schlicht nichts."

"Überall ankommen" heißt der Slogan auf einem thematischen Plakat. 18 Wahlkampfstände und 3000 Hausbesuche stehen an. Das Ziel für den 14. Mai: "Ich hoffe, dass wir neun Prozent holen", sagt er - dann wäre Markert wieder im Landtag.

(cso-)
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