Dormagen Hackenbroicher Arzt wird Praxis nicht wieder öffnen

Dormagen · Die Praxis des Allgemeinmediziners Hermann-Josef Gentz, die seit Anfang Juli geschlossen ist, wird es auch vorerst weiter bleiben. In einem Telefonat mit unserer Zeitung sagte der Mediziner, dass er keine weiteren juristischen Schritte gegen den Zulassungsentzug (die NGZ berichtete) der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KV) einleiten werde. Der Zulassungsausschuss der KV hatte dem 61-jährigen Arzt die Zulassung entzogen, weil er "seinen vertraglichen Pflichten nicht in ausreichendem Maß nachgekommen war".

Gentz erklärt: "Die Zulassung wurde mir nur für die Versorgung der Kassenpatienten entzogen." Allerdings: Privatpatienten habe er eh nicht gehabt. Das nannte er auch als Grund dafür, dass seine Praxis nicht wirtschaftlich arbeiten konnte.

Richtig stellt er, dass er sehr wohl die von der KV geforderten Fortbildungen gemacht habe, allerdings habe er nicht die dafür erhaltenen Punkte weiter geleitet. "Ich finde diese Übertragung einfach entwürdigend. Wir werden wie kleine Kinder behandelt", sagt Hermann-Josef Gentz.

Bereits vor einigen Jahren habe er versucht, seine Praxis an der Ruhrstraße zu verkaufen - ohne Erfolg. Und auch jetzt, so äußert er sich, habe er seine Patienten nicht allein lassen wollen und "an die 60 Ärzte" kontaktiert und angefragt, ob sie die Praxis übernehmen wollten - wieder erfolglos. Zurzeit lebt und arbeitet Gentz in der Schweiz als, wie er sagt, "beratender Arzt". "Ich bekam ja von der KV kein Geld mehr und musste mich bewerben." Gerade sei er in der dreimonatigen Probezeit.

Mit seinen Patienten, immerhin nach Karteikarten 955, habe er viele Gespräche geführt und versucht, seine Situation zu erklären. Seine einzige Angestellte, mit der er seit vielen Jahren zusammengearbeitet hat, hat mittlerweile auch eine neue Stelle. "Das war mir sehr wichtig", sagt er.

(goe)
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