Dormagen "Haus Gabriel" wird in sechs Wochen eröffnet

Dormagen · In knapp 15 Monaten Bauzeit entstand an der Röntgenstraße ein neues Wohnhaus für 16 Menschen mit psychischer Behinderung.

Die offizielle Einweihung ist für den 15. Mai vorgesehen, noch leben die neuen Bewohner von "Haus Gabriel" an der Röntgenstraße im "Haus Hildegard" auf dem Gelände des St.-Augustinushauses. Nachdem ihre Sachen diese Woche in ihr neues Zuhause gebracht worden sind, sollen die 16 Menschen mit chronisch psychischer Erkrankung Anfang nächster Woche gemeinsam mit den Mitarbeitern umziehen. "Ostern sollen sich alle möglichst schon an die neue Umgebung gewöhnt haben", erklärt Stephan Koenen, Einrichtungsleiter "Wohnen im Rhein-Kreis" der St.-Augustinus-Behindertenhilfe der St.-Augustinus-Kliniken, die das Wohnhaus für 1,6 Millionen Euro errichtet hat.

In kleinen Vierer-Wohngruppen oder Zweier-Appartements sollen die Bewohner im "Haus Gabriel" einen "normalen" Alltag selbstständig und eigenverantwortlich erleben - mit der nötigen Unterstützung durch die Mitarbeiter, auch rund um die Uhr. Die Leiterin von "Haus Gabriel, Hedwig Wilk, ist als bisherige Leiterin des "Hauses Hildegard" mit den Bewohnern vertraut. "Sie ist sehr erfahren in der Hausleitung und zudem unsere Ehrenamts-Koordinatorin", lobt Koenen.

Noch sind Kleinigkeiten im Haus zu erledigen. "Aber alles Wichtige ist bereits in die Wege geleitet", berichtet Koenen. Es sei ein "schmuckes Objekt" geworden, das im Wohnumfeld "modern und ansprechend" wirke. Jeder Bewohner hat ein persönliches Zimmer, dazu kommen eine Küche und ein Wohn-Esszimmer als Gemeinschaftsbereich. In der Betreuung sollen 9,6 Mitarbeiter arbeiten - die gleiche Anzahl bleibt im "Haus Hildegard".

Das frühere Personalwohnheim des ehemaligen Augustinushaus-Krankenhauses soll in zwei Jahren wegfallen. "Für die anderen 16 der bisherigen 32 Bewohner suchen wir bis dahin neue Wohnformen", sagt Koenen. Ambulante Hilfe ergänze das Angebot.

"Wir freuen uns sehr auf die Einweihung, zu der auch Weihbischof Schwaderlapp eingeladen ist", sagt er. Auch die Nachbarn werden eingeladen. Am 15. Mai beginnt die Feier um 10 Uhr mit der Messe in St. Maria vom Frieden, bevor dann das neue Haus Gabriel gesegnet wird. Der Namensvorschlag geht auf die Anregung von Pfarrer Peter Stelten zurück, mit Gabriel nach der Pfarrkirche St. Michael und dem Jugendhilfezentrum Raphaelshaus den dritten Erzengel ebenfalls in Dormagen-Mitte namentlich zu verankern.

Das "Haus Gabriel" liegt an der Röntgenstraße "mitten in der Stadt", wie der Einrichtungsleiter betont: "Menschen mit Behinderung sollen nicht an den Stadtrand gedrängt werden." Daher sei die Behindertenhilfe froh, mit der Stadt Dormagen und der Kirchengemeinde St. Michael gute Kooperationspartner zu haben. Sein Büro liegt im Römerhaus der Pfarre - in direkter Nachbarschaft zur Kirche und zum Netzwerk Alte Apotheke an der Kölner Straße 30, wo Menschen mit psychischen Erkrankungen Hilfestellungen erhalten, beraten werden und sich im Netzwerk-Café treffen können.

(NGZ)
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