Dormagen Heute noch einmal ab ins erfrischende Nass

Dormagen · Temperaturen bis zu 35 Grad. Das ist ja kaum zum Aushalten - es sei denn im Wasser. Allerdings nicht im Rhein - davor warnt die DLRG.

Würden Sie Ihr Kind auf der A 57 spielen lassen? Diese Frage stellt Jörg Dittmar von der DLRG-Ortsgruppe Dormagen und meint das durchaus ernst. Denn auch der Rhein ist für ihn eine Straße, eine Wasserstraße eben, die Nummer eins in Nordrhein-Westfalen, und ebenso gefährlich wie eine Autobahn. Darum kann er nicht verstehen, dass Eltern ihren Nachwuchs zu einem bisschen Herumplanschen ans Rheinufer schicken. "Selbst, wenn man nur bis zu den Knien darin steht, ziehen vorbeifahrende Schiffe das Wasser zwar erst weg, doch mit Wucht kommt es wieder. Kleine Kinder können mitgerissen werden, Erwachsene stehen plötzlich hüfthoch im Rhein", sagt er und spricht aus Erfahrung. Heute, das ist klar, werden viele DLRGler im Einsatz sein, allerdings nicht mit dem Boot auf dem Rhein oder zu Fuß am Ufer, sondern am Strabi.

"Wir sind alle Ehrenamtler. Wir können nicht, auch nicht an solch heißen Tagen, bestimmte Rheinabschnitte nonstop überwachen", sagt Dittmar. Im Alarmfall geht es natürlich `raus. "Wir wollen eigentlich gar nicht, dass wir helfen müssen", fährt er fort, denn: "Wenn wir kommen, ist etwas schiefgegangen." In diesem Jahr sind die Rettungsschwimmer zwar schon einige Male ausgerückt und Hinweisen nachgegangen, aber "wir mussten noch niemanden retten", sagt Jörg Dittmar. Das wollen sie eigentlich heute am Strabi auch nicht. Dort wird es angesichts der Hitze sicherlich picke-packe voll werden. Endlich, denn was die Anzahl der Badegäste in dieser Saison angeht, liegt das Strandbad im Vergleich zum Vorjahr weit hinten. "Seit Saisoneröffnung am 1. Mai hatten wir bis Mitte Juli knapp 2000 Besucher, 2015 waren es bis Ende Juli bereits 11.000", sagt Daniel Caspers, bei den Kreiswerken Betriebsleiter für die Badeseen in Nievenheim und Kaarst. Bester Tag bis jetzt in diesem Jahr sei der 10. Juli mit gut 1000 Besuchern gewesen. "Was die Badeaufsichten angeht, da sind wir recht flexibel, können zwischen den beiden Seen aufteilen", sagt er. Außerdem kommen die DLRG-Kräfte dazu. Dort geht die Einteilung zügig und unkompliziert. "Über Whatsapp wird nachgefragt, wer wann wie lange Zeit hat, Aufsicht zu führen", erklärt Dittmar. Und gerade jetzt während der Sommerferien hätten viele Schüler Zeit, so dass "nie ein Mangel an Aufsichtskräften besteht", ergänzt er.

Reichlich zu tun hatten die Kräfte am 10. Juli auch in der Römer-Therme - mit immerhin fast 1800 Badegästen. "Das wird heute sicher wieder so voll sein", ist sich Schwimmmeister Frank Kaldenpohl sicher. Drei Aufsichtskräfte werden da sein und die Becken im Blick behalten - und immer wieder Eltern darauf aufmerksam machen, dass sie ihre Kinder selbst zu beaufsichtigen haben. "Wir hatten schon den Fall, dass ein Kind längst auf dem Weg ins Krankenhaus war, als die Eltern es endlich vermissten", erzählt Kaldenpohl. Bei 2000 Besuchern werden die Kassen übrigens geschlossen, am Strabi bei ungefähr 2500 Gästen. "Aber nur vorübergehend", sagt Daniel Caspers. "Wenn Gäste gehen, können wieder neue 'rein."

(NGZ)
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