Dormagen Hilfsbereitschaft für Bennett ist groß

Dormagen · Nach Bürgermeister und Bruderschaft startet auch die Feuerwehr Dormagen einen Aufruf. Bettina Steinbauer(DKMS) beantwortet Fragen zur Spende.

Der zweijährige Bennett hat Blutkrebs. Er wird in der Uniklinik Düsseldorf behandelt, bis jetzt ohne Erfolg. Daher haben seine Eltern, Verwandte und Freunde mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eine Registrierungsaktion organisiert: am Sonntag, 12. Juli, von 11 bis 17 Uhr in der Mensa der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule, Marie-Schlei-Straße 6. Schirmherr ist Bürgermeister Erik Lierenfeld, der aufruft: "Setzen Sie mit Ihrer Typisierung ein Zeichen und schenken Sie etwas Außergewöhnliches - die Hoffnung auf ein zweites Leben!" Die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Nievenheim bietet mit der DKMS der Schützenfamilie einen weiteren Termin an: heute vor und nach dem Fackelzug von 19 bis 23 Uhr im Schützenhaus. Auf ihrer Facebook-Seite bittet die Dormagener Feuerwehr alle Kollegen aus dem Umkreis, an der Aktion in der Schule teilzunehmen: "Zeigt, dass wir - Feuerwehren und Hilfsorganisationen - gemeinsam stark sind und etwas bewegen können." Bereits über 100 000 Menschen haben den Aufruf gelesen. "Die Feuerwehr Erkrath hat ihr Kommen zugesagt - natürlich in ,Pink'", weist Feuerwehr-Chefin Sabine Voss auf den pinkfarbenen Feuerwehrwagen hin.

Bettina Steinbauer von der DKMS, die in engem Kontakt mit Bennetts Eltern steht, gibt die wichtigsten Antworten rund um Registrierung und Spende. Wer kommt als Spender in Frage? Jeder gesunde Mensch zwischen 17 und 55 Jahren, der mindestens 50 Kilogramm wiegt. Wie läuft die Registrierung ab? Nach dem Ausfüllen einer Einverständniserklärung werden dem Spender fünf Milliliter Blut aus der Armvene entnommen. Das Blut wird in einem Labor typisiert. Was geschieht mit den Blutproben? Zehn Gewebemerkmale werden analysiert. Entscheidend für eine Stammzellspende ist die Übereinstimmung von mindestens acht Gewebemerkmalen. Was geschieht nach einer Übereinstimmung? Der potenzielle Spender gibt eine erneute Blutprobe ab. Wird der Befund bestätigt, muss er sich entscheiden: Wenn er für den Patienten zur Verfügung stehen will, wird bei ihm ein gründlicher Gesundheits- Check gemacht. Was passiert bei einer Knochenmark- oder Stammzellentnahme? Es gibt zwei verschiedene Entnahmeverfahren: Seltener durchgeführt wird die Knochenmark-Entnahme, bei der dem Spender das Blut-Stammzellgemisch unter Vollnarkose direkt aus dem Beckenkamm (nicht Rückenmark!) entnommen wird. Die wesentlich häufigere Methode ist die periphere Stammzell-Entnahme. Dem Spender wird mehrere Tage ein Medikament verabreicht, das die Produktion der Stammzellen im Knochenmark anregt und sie in die Blutbahn ausschwemmt. Nach dieser Vorbehandlung werden die Stammzellen aus dem Blut gesammelt. Diese ambulante Entnahme in einer Klinik dauert drei bis vier Stunden. Welche Risiken gibt es? Bei der peripheren Entnahme können während der Stimulation durch die körpereigene Substanz G-CSF Gliederschmerzen auftreten.

Warum kostet die DKMS-Aufnahme 50 Euro? Die Bestimmung des Blutes ist aufwendig und kostet 50 Euro, die der Spender nicht bezahlen muss, aber natürlich kann.

(goe/cw-)
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