Dormagen Horremer Hof wird als Bronzeguss bewahrt

Dormagen · Als Geschenk an die Anwohner enthüllte die Baugenossenschaft bei ihrem Mitgliederfest das ehemalige Anwesen als Bronze-Modell.

Laute "Uhhs" und "Ahhs" entlockte die Enthüllung des aus Bronze gegossenen Modells des Horremer Hofs den Anwohnern. Ein wenig wie ein großes Puppenhaus sieht das Herrenhaus aus, das der Künstler Herbert Labusga von dem ehemaligen Anwesen auf der Weilerstraße angefertigt hat und das nun jeder besichtigen kann. Gemeinsam mit Dormagens Bürgermeister Erik Lierenfeld enthüllten Axel Tomahogh-Seeth und Martin Klemmer, Vorstand der Baugenossenschaft Dormagen, das Kunstwerk auf dem Mitgliederfest am Campus Weilerstraße.

Unter dem Motto "Miteinander leben. Miteinander feiern." lud die Baugenossenschaft gestern Nachmittag ihre Mitglieder und die Horremer Anwohner ein, die neuentstandenen Gebäude zu feiern. Für die Besucher gab es Kaffee und Kuchen, Eis, Reibekuchen, Steaks, farbenfrohe Cocktails und Musik. "Besonders für die Geduld der Horremer wollen wir uns bedanken", so Tomahogh-Seeth, "denn so ein Bauprojekt ist immer mit viel Lärm und Dreck für die Anwohner verbunden." Bürgermeister Lierenfeld begrüßt das Engagement und die vielen Projekte, die die Baugenossenschaft derzeit in Horrem plant und durchführt. Das "Gesicht von Horrem", so sagt er metaphorisch, würde sich derzeit nachhaltig verändern und fügt hinzu: "Diese positive Entwicklung kann uns allen nur recht sein."

Der Horremer Hof wurde im Frühjahr 2015 abgerissen. Der Künstler Labusga spricht von einem "Geisterhaus", das er besuchte, als er das Gebäude für sein Bronze-Modell abfotografierte. "Es war marode, hatte undichte Fenster und war sehr heruntergekommen." Labusga stellte das Modell und der Kunstgießer Hans-Willi Schweitzer goss es in zwei Teilen, die hinterher zusammengeschweißt wurden. So ist es nun für jeden zu bewundern, der am Campus Weilerstraße vorbei geht. Dies ist jedoch nicht der einzige Bronzeguss in Dormagen, der von Labusga stammt. "Unter anderem die Schweine am Zonser Schweinebrunnen, die spielenden Kinder auf dem Salvatorplatz in Nievenheim und die Tiere am Horremer Brunnen sind von mir. Wobei mir heute aufgefallen ist, dass eins der Tiere fehlt. Ich habe zehn angefertigt und nun stehen nur noch neun vor dem Brunnen." Neben Bronzegüssen fertig Labusga seit über 50 Jahren Wagenfiguren für die Kölner Rosenmontagsumzug an.

Die Idee, den Künstler für das Modells des Horremer Hofs anzufragen, kam in einer Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses von Hermann Harig. "Damit könnte die Erinnerung an das letzte historische Überbleibsel in Horrem wach gehalten werden." Auch Lierenfeld meint, dass der Abriss des alten Gebäudes "vielen Menschen in Horrem nicht leicht gefallen ist". Eine Renovierung wäre wirtschaftlich jedoch nicht rentabel gewesen, und das Gebäude wurde auch nicht als denkmalwürdig eingestuft. Umso mehr freut sich Lierenfeld darüber, dass die Baugenossenschaft mit dem Modell an das "einstmals größte Anwesen vor Ort" erinnert.

(NGZ)
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