Dormagen IG Nievenheim: Koalition gefährdet sozialen Frieden

Dormagen · Vorwurf: CDU und SPD haben "verstörendes Demokratieverständnis", weil sie keine Diskussion über Bad-Erhalt wollen.

 Die Initiatoren des Bürgerbegehrens, Reiner Blödgen, Natascha Held und Bianca Lins (v. l.), kritisieren die Haltung der Großen Koalition.

Die Initiatoren des Bürgerbegehrens, Reiner Blödgen, Natascha Held und Bianca Lins (v. l.), kritisieren die Haltung der Großen Koalition.

Foto: kds

Mit großer Deutlichkeit reagiert die Interessengemeinschaft (IG) Nievenheim auf die Aussagen von CDU und SPD in Sachen Hallenbad Nievenheim. "Neben dem verstörenden Demokratieverständnis der Herren kann man an diesem Beispiel wieder schön sehen, wie es um die Mitbestimmung des Bürgers in Dormagen bestellt ist", sagt Natascha Held, Mitorganisatorin des Bürgerbegehrens zum Erhalt des Bads. "7000 Unterschriften für das Nievenheimer Hallenbad sprechen eine klare Sprache." Die Große Koalition hatte in dieser Woche erklärt, es sei "kontraproduktiv", entgegen den Ratsbeschlüssen erneut eine mehrere Millionen Euro teure Sanierung des Bads zu diskutieren.

"Die Aussage, die Sanierung würde mehrere Millionen Euro kosten, ist natürlich richtig", sagt Reiner Blödgen von der IG, "aber über welchen Zeitraum? Mit welcher Förderung? Vielleicht sollte man dazu einmal Depenbrock und Constrata befragen, anstatt die Politik in Dormagen. Diese Firmen haben es beim wirklich schönen Neubau des Hallenbades in der City bewiesen, dass sie es schneller und günstiger können." Die IG kritisiert, dass der "Beweis für die Behauptung, dass die Kommune die Wasserfläche des Nievenheimer Bades nicht benötigt, nach wie vor aussteht. Es habe noch keinen Betrieb unter Volllast gegeben. "Den Straberger See als Wasserfläche für Schwimmausbildung heranzuziehen, zeugt nicht nur von völliger Unkenntnis der Anforderungen an eine solche Wasserfläche", so Bianca Lins (IG), "es wirkt sogar verzweifelt, wie die Politik versucht, etwas zu konstruieren, was nicht da ist: genug Schwimmbad für alle Dormagener."

Als "schlechten politischen Stil" bezeichnet die IG die "Drohung" der Großen Koalition, die davon spricht, dass bei einer Finanzierung für das Nievenheimer Bad an anderer Stelle - OGS, Kindertagesstätten - gespart oder Elternbeiträge erhöht werden müssten. "Die Politik versucht, sozial engagierte Interessengruppen gegeneinander auszuspielen und gefährdet damit den sozialen Frieden in Dormagen", sagt Natascha Held.

Nach Aussagen der IG sind an die 7000 Unterschriften bislang gesammelt worden. Sie sollen Ende dieses Monats im Rathaus eingereicht werden, damit das Thema Bürgerbegehren auf die Tagesordnung der nächsten Ratssitzung am 7. September kommen kann.

(schum)
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